US-Wirtschaft wird kleiner: Schrumpft die Wirtschaft wegen Trumps Zöllen?

Überraschend schlechte Zahlen

Schlechte Nachrichten für die Wirtschaft in den USA: Sie ist im ersten Viertel vom Jahr 2025 überraschend kleiner geworden, und zwar um 0,3 Prozent. Das ist eine große Veränderung, denn davor ist die amerikanische Wirtschaft fast drei Jahre lang immer gewachsen. Diese plötzliche Wende macht vielen Menschen Sorgen. Sie haben Angst, dass bald eine Wirtschafts-Krise beginnen könnte. Eine solche Krise nennt man auch Rezession. Aber die Wirtschafts-Zahlen sind kompliziert zu verstehen. Sie hängen mit Statistik zusammen, mit politischer Unsicherheit und besonders mit der Zoll-Politik von Präsident Donald Trump.  

Warum die Zahlen täuschen könnten: Viele Importe

Auf den ersten Blick sieht der Rückgang der Wirtschaft schlimm aus. Im Vierteljahr davor war die Wirtschaft noch deutlich gewachsen (um 2,4 Prozent). Der Haupt-Grund für den jetzigen Rückgang ist aber etwas Überraschendes: Die Amerikanerinnen und Amerikaner haben extrem viele Waren aus dem Ausland gekauft. Solche Käufe aus dem Ausland nennt man Importe.

Warum gab es so viele Importe? Weil Präsident Trump neue, hohe Zölle angekündigt hatte. Zölle sind Steuern auf Waren aus anderen Ländern. Diese Zölle gelten seit April 2025. Deshalb haben viele Firmen und auch normale Menschen vorher schnell noch Autos, Elektro-Geräte, Möbel und andere Dinge aus dem Ausland gekauft. Sie wollten die Waren noch bekommen, bevor die Zölle sie teurer machen. Das war wie ein Panik-Kauf vor den neuen Steuern. Wegen dieser vielen Importe war das Handels-Defizit der USA im März so hoch wie noch nie. Das bedeutet: Die USA haben viel mehr Waren importiert als sie exportiert haben (also ins Ausland verkauft).  

Ist die Wirtschaft wirklich schwach oder täuscht die Statistik?

Wie man das Wachstum der Wirtschaft misst, ist eine komplizierte Rechnung. Importe zählen dabei negativ. Das heißt: Wenn sehr viel importiert wird, sieht das Wachstum auf dem Papier schlechter aus. Deshalb sagen manche Fach-Leute: Die amerikanische Wirtschaft ist eigentlich gar nicht so schwach, wie die Zahl -0,3 Prozent aussagt. Die Leute kaufen immer noch ein, und die Firmen investieren auch noch Geld, nur eben etwas langsamer als vorher.

Andere Fach-Leute sind aber kritischer. Sie sagen: Das Wachstum ist einfach weg. Man darf die Zahlen nicht schönreden. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Die Statistik ist durch die vielen Panik-Käufe vor den Zöllen stark verzerrt. Aber es gibt auch echte Anzeichen dafür, dass die amerikanische Wirtschaft tatsächlich langsamer wird.

Echte Sorgen und Angst vor der Zukunft

Wichtiger als die reinen Statistik-Tricks sind aber die echten Probleme und die wachsende Nervosität im Land. Die Panik-Käufe vor den Zöllen sind selbst schon ein Warn-Signal. Firmen und Leute haben Käufe gemacht, die sie vielleicht erst später geplant hatten. Das bedeutet wahrscheinlich: In den nächsten Monaten werden sie weniger Geld ausgeben und weniger kaufen.

Tatsächlich geben die Menschen in den USA schon jetzt weniger Geld aus, besonders für teure Anschaffungen wie Autos oder Möbel. Und die Firmen sind auch vorsichtiger geworden: Sie investieren weniger Geld in neue Projekte oder Maschinen und stellen weniger neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.

Unsicherheit wegen der Zoll-Politik von Trump

Die größte Belastung für die Wirtschaft ist die große Unsicherheit wegen der Zoll-Politik von Präsident Trump. Niemand weiß genau, welche Zölle als Nächstes kommen, wann sie kommen oder wie hoch sie sein werden. Präsident Trump selbst gibt seinem Vorgänger Joe Biden die Schuld an den schlechten Wirtschafts-Zahlen. Er verspricht, dass seine Zölle bald für einen großen Wirtschafts-Aufschwung („Boom“) sorgen werden.  

Aber viele Wirtschafts-Fachleute sehen das ganz anders. Sie sagen: Genau die Angst vor den Zöllen von Trump hat die Panik-Käufe ausgelöst. Ihre Vorhersagen für die Zukunft sind eher schlecht: Sie erwarten, dass die Preise in den USA weiter steigen (das nennt man Inflation). Und sie erwarten, dass die Wirtschaft wegen der Zölle noch langsamer wachsen wird oder sogar weiter schrumpft.

Auch das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Wirtschaft ist sehr schlecht. Es ist auf dem tiefsten Stand seit Mai 2020 – damals herrschte die Corona-Krise. Die Menschen ändern ihr Verhalten. Sie kaufen zum Beispiel billigere Produkte oder fragen bei Reise-Buchungen nach, ob sie kostenlos stornieren können. Das sind klare Zeichen für große Unsicherheit.

Die Zentral-Bank wartet ab

Wegen dieser unklaren Lage und der schwer zu deutenden Zahlen ist die amerikanische Zentral-Bank (sie heißt „Fed“) im Moment sehr vorsichtig. Die Fed legt die wichtigen Zinsen im Land fest. Sie hat entschieden, die Zinsen vorerst nicht zu ändern, obwohl Präsident Trump möchte, dass sie die Zinsen senkt. Der Chef der Fed, Jerome Powell, hat gesagt, dass er sich Sorgen wegen der vielen Zölle und ihrer wahrscheinlichen Folgen für die Wirtschaft macht.  

Die amerikanische Wirtschaft ist vielleicht eigentlich stark und widerstandsfähig. Aber die Zoll-Politik von Präsident Trump ist eine große Belastung. Die vollen Auswirkungen dieser Politik werden sich vielleicht erst in den nächsten Monaten zeigen. Das starke Wachstum vom letzten Vierteljahr könnte eine Täuschung gewesen sein. Es könnten schwierigere Zeiten für die US-Wirtschaft bevorstehen.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/trumps-zoll-poker-wie-panikkaeufe-die-us-wirtschaft-laehmen-und-rezessionsaengste-befeuern/

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