
Die Politik von Donald Trump beim Handel mit anderen Ländern ist ein bekanntes Zeichen seiner Zeit als Präsident. Er verspricht damit Stärke und den Schutz von amerikanischen Interessen. Aber wenn man sich die Folgen seiner Politik mit Extra-Steuern (Zöllen) genauer anschaut, besonders im Streit mit China, sieht man ein schwieriges Bild. Oft passen die Dinge nicht zusammen. Statt dass die Wirtschaft eine große Hilfe bekommt, könnten die Läden bald leer sein. Die Preise könnten steigen, und die Menschen könnten sehr unsicher werden. Es ist ein Spiel, bei dem die amerikanischen Bürgerinnen und Bürger und die Firmen am Ende vielleicht die Rechnung bezahlen müssen. Währenddessen redet der Präsident weiter so wie bisher, egal was passiert.
Die Läden, in denen die Amerikanerinnen und Amerikaner einkaufen, zum Beispiel die sehr große Laden-Kette Walmart, stehen im Mittelpunkt der Diskussion über die Handels-Politik. Präsident Trump ist bekannt für seine direkte Art und dafür, dass er oft Streit anfängt. Er fordert von Firmen wie Walmart ganz klar: Sie sollen die Last seiner Extra-Steuern auf eingeführte Waren (Import-Zölle) selbst bezahlen. Sie sollen die Zölle sozusagen „schlucken“ und nicht an die Kundinnen und Kunden weitergeben. Das klingt vielleicht gut für das einfache Volk, weil die Firmen ja Milliarden-Gewinne machen. Aber in der Wirtschaft ist es in Wirklichkeit anders.
Walmart unter Druck: Steigende Preise trotz Trumps Forderungen
Die Chefs von Walmart und anderen großen Laden-Ketten müssen sehr auf die Kosten achten. Obwohl sie gut verkaufen und auch im Internet viel Geschäft machen – Walmart hat damit zum ersten Mal Gewinn gemacht – ist die Botschaft klar: Die Zölle werden sicher zu höheren Preisen führen, auch wenn sie für kurze Zeit mal gesenkt wurden. Der Finanz-Chef von Walmart, John David Rainey, hat schon angedeutet, dass die normalen Leute erste Preis-Steigerungen schon im Mai merken könnten. Auch wenn die Firma verspricht, die Preise so lange wie möglich niedrig zu halten und einen Teil der Extra-Kosten selbst zu bezahlen: Läden verdienen oft nicht sehr viel an jedem einzelnen Produkt. Die Hoffnung, dass die Firmen, die Waren liefern, alle zusätzlichen Kosten komplett selbst bezahlen, ist eine falsche Hoffnung.

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Die Folgen betreffen dabei nicht nur teure Luxus-Sachen. Es geht um viele Dinge: Elektronik und Kleidung, die oft direkt oder indirekt aus China kommen. Spielzeug und Haushalts-Waren. Oder Schuhe, deren Preise sich durch Zölle mehr als verdreifachen könnten. Selbst Essen ist betroffen, obwohl Walmart viel davon aus Amerika selbst kauft und deshalb weniger Probleme hat. Zölle auf eingeführte Waren aus Ländern wie Costa Rica, Peru oder Kolumbien machen Bananen, Avocados und Kaffee schon teurer. Die Warnungen von den Chefs bei Walmart sind also mehr als nur vorsichtige Vorhersagen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass es bald schwer wird für das Geld der Amerikanerinnen und Amerikaner. Dass Trump droht, genau hinzuschauen, ändert wenig an den wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Der Unterschied wird immer klarer: Der Präsident sagt, die Firmen aus anderen Ländern bezahlen die Kosten. Aber in Wirklichkeit bezahlen die Kundinnen und Kunden am Ende die höheren Preise.
Weltweiter Handel in Gefahr: Liefer-Ketten haben Probleme
Die Zölle, die Präsident Trump eingeführt hat, haben Folgen, die weit über die Kassen in den Läden hinausgehen. Sie machen die gut geplanten weltweiten Wege für Waren (Liefer-Ketten) kaputt. Diese Liefer-Ketten sind die Grundlage für den Handel auf der Welt heute. Die Welt-Handels-Organisation (kurz: WTO) ist eine Organisation, die Regeln für den Welt-Handel macht. Die WTO erwartet, dass der Handel mit Waren zwischen den USA und China um bis zu 80 Prozent zurückgeht, wenn die extrem hohen Zölle von zeitweise 145 Prozent bleiben. Solche Zölle sind fast so wie ein Verbot, überhaupt noch Handel zu treiben. Trump ist das manchmal egal, oder er findet es sogar gut.
Die Folgen merkt man schon jetzt: Der chinesische Online-Riese Temu, bekannt für sehr billige Sachen, liefert nicht mehr direkt aus China. Denn kleine Pakete unter 800 Dollar waren früher ohne Zoll, aber jetzt nicht mehr. Nun muss man 145 Prozent Zoll bezahlen. Deshalb gibt es weniger zu kaufen, und die Leute finden ihre Wunsch-Sachen nicht mehr. Fach-Leute wie Torsten Slok, ein wichtiger Wirtschafts-Fachmann bei der Firma Apollo, haben schon im April gewarnt: Der Handel zwischen China und den USA könnte zusammenbrechen. Die Folge wären leere Regale und fehlende Waren, so wie in der Corona-Zeit. Im April wurden Berichten zufolge 80 Fahrten von großen Container-Schiffen von China in die USA abgesagt. Das waren deutlich mehr als während der Corona-Pandemie. Die Häfen, zum Beispiel der in Los Angeles, erwarten weniger Schiffe.
Diese „Trump-Schockstarre“ lähmt die Einkäufer. Viele haben zwar viel gekauft, bevor die Zölle kamen. Aber diese Vorräte werden jetzt weniger. Der Verband der Spielzeug-Firmen warnt stark: Wenn nicht bald wieder Spielzeug hergestellt wird, gibt es zu Weihnachten keins. Kunst-Tannen, Weihnachts-Kugeln – diese Produkte werden meistens in China gemacht. Die USA kaufen sehr viele Produkte aus anderen Ländern. Das betrifft viele Dinge, von Kinderwagen über Regenschirme bis zum Feuerwerk für den National-Feiertag. Die Idee, China – wo sehr viel für die Welt hergestellt wird – durch Zölle schnell besiegen zu können, ist eine falsche und gefährliche Idee. Denn die Zölle sind wie ein Bumerang: Nicht nur China leidet, weil weniger Waren gekauft werden. Auch die amerikanischen Verbraucherinnen und Verbraucher und die Firmen bezahlen den Preis für diesen Handels-Krieg. Langfristig drohen nicht nur höhere Kosten. Amerikanische Firmen könnten auch nicht mehr so gut mit anderen mithalten. Und der Handel könnte andere Wege gehen, mit Folgen, die man schwer vorhersagen kann. Selbst wenn Firmen versuchen, ihre Fabriken in andere Länder zu verlegen, dauert das lange und ist teuer.
Probleme im eigenen Land: Zölle treffen Trumps Wähler
Die Zoll-Politik macht nicht nur Probleme mit anderen Ländern, sondern auch große Probleme im eigenen Land. Das wichtigste Versprechen von Präsident Trump war: Amerika soll wieder billiger werden, und die Teuerung (Inflation) soll aufhören. Das passt aber gar nicht zu den Preis-Steigerungen, die jetzt drohen. Besonders seine eigenen festen Wählerinnen und Wähler, die oft sehr auf Preise achten, könnten die Folgen stark merken. Familien mit wenig Geld, die kaum Extra-Geld für unerwartete Ausgaben haben, müssen viel mehr tragen als andere. Ein T-Shirt für 25 statt 10 Dollar oder Schuhe für 160 statt 50 Dollar sind für viele nicht möglich.
Die Regierung von Trump hat das auch gemerkt. Berichten zufolge hat das Weiße Haus die Zölle gegen China gesenkt. Zuvor hatten Berater und sogar Finanz-Minister Scott Bessent und Stabs-Chefin Susie Wiles vor den schlechten Folgen für wichtige Wähler-Gruppen gewarnt, zum Beispiel Hafen-Arbeiterinnen und Hafen-Arbeiter und Lastwagen-Fahrerinnen und Lastwagen-Fahrer. Die Regierung hat anscheinend gemerkt, dass ihre eigene Zoll-Politik große Probleme macht. Das hat zumindest für kurze Zeit zu einem Umdenken geführt. Aber Trump will Zölle grundsätzlich weiter als politische Waffe benutzen.
Firmen sind sauer, Wirtschafts-Fachleute besorgt
Die meisten Firmen und Wirtschafts-Leute finden Trumps Zoll-Politik schlecht. Vertreter der Industrie warnen seit Wochen vor teureren Preisen und fehlenden Waren. Wirtschafts-Fach-Leute erwarten, dass die Zölle die Teuerung zumindest kurzfristig schlimmer machen werden. Der Chef von Basic Fun, einer Spielzeug-Firma, hat Angst, dass seine Firma und die ganze Branche pleitegehen. Chefs von Transport-Firmen (Logistik-Unternehmer) sagen voraus, dass viele kleinere Firmen schließen müssen – wie ein „Meteoriten-Einschlag“ für gesunde Betriebe. Selbst die US-Notenbank Federal Reserve (das ist die wichtige Zentral-Bank der USA) beobachtet mit Sorge, dass alles teurer wird. Die Federal Reserve plant übrigens selbst, Mitarbeiter zu entlassen, weil Trump auch Stellen in Regierungs-Behörden streichen will.
Wer bezahlt die Zölle wirklich? Trumps Geschichte und die Wahrheit
Eine wichtige Geschichte, die Präsident Trump immer wieder erzählt, ist: Die Länder, mit denen die USA Handel treiben, besonders China, bezahlen die Kosten der Zölle. Aber die Wirklichkeit, wie sie von Firmen und Wirtschafts-Fach-Leuten beschrieben wird, ist anders: Zölle sind Steuern auf eingeführte Waren. Diese Waren werden dadurch teurer. Diese Kosten werden normalerweise in der Liefer-Kette weitergegeben – vom Importeur über den Groß-Handel und Einzel-Handel bis zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern am Ende. Die Vorstellung, dass Firmen wie Walmart diese Extra-Kosten komplett selbst bezahlen könnten oder würden, vergisst wichtige Regeln der Wirtschaft. Das gilt besonders in Bereichen, wo Firmen sowieso schon wenig an jedem Produkt verdienen.
Trumps harte Forderung an Walmart, die Zölle selbst zu „fressen“ (also zu bezahlen), ist deshalb mehr eine politische Show als ein echter Plan für die Wirtschaft. Es ist ein Versuch, die Schuld für steigende Preise nicht selbst zu nehmen, sondern den Firmen zu geben. Seine Behauptung, er werde die Zölle für andere Länder in den nächsten Wochen festlegen und dabei „sehr fair“ sein, und dass gleichzeitig „150 Länder ein Abkommen schließen wollen“, zeigt einen unklaren Plan. Man weiß nicht, was er als Nächstes macht. Selbst wenn es, wie er behauptet, eine Einigung mit China gäbe – was China aber bestreitet – bleibt die Unsicherheit ein Gift für die Wirtschaft.
Mehr als nur Zölle: Trumps Art von Politik
Die Zoll-Politik ist dabei nur ein Teil von einem größeren Plan. Trumps Kampf gegen Programme für Vielfalt in Firmen wie Verizon, seine strenge Politik bei der Einwanderung – zum Beispiel die umstrittene Anwendung eines Gesetzes aus dem Jahr 1798 zur Abschiebung von Migranten aus Venezuela – oder die Diskussionen über das Geburts-Orts-Prinzip: All das sind Teile einer Art von Politik, die auf Streit und Störung setzt. Die Zoll-Politik dient hier nicht nur angeblich dazu, „alte Rechnungen zu begleichen“ und „Frieden zu stiften“. Sie ist auch ein Mittel, um Stärke zu zeigen und die Leute im eigenen Land zu begeistern – selbst wenn die Schäden für die eigene Bevölkerung und Wirtschaft groß sind. Der Präsident, der einmal versprochen hat, die Teuerung zu beenden und Amerika für alle bezahlbar zu machen, riskiert mit seiner Zoll-Politik genau das Gegenteil. Das Spiel mit den Zöllen ist ein sehr gefährliches Spiel – und die amerikanischen Bürgerinnen und Bürger könnten am Ende diejenigen sein, die den höchsten Preis zahlen.
Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/trumps-zollroulette-wenn-der-praesident-pokert-und-die-buerger-zahlen/