Trump verändert das Militär: Streit um Werte und die Militär-Schule West Point

Bei einer Abschluss-Feier an der Militär-Schule West Point hat Präsident Donald Trump große Veränderungen angekündigt. West Point ist eine sehr wichtige Schule für Soldatinnen und Soldaten in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Präsident Trump sagte, er hat eine „goldene Zeit“ für das Militär gestartet. Er trug dabei eine Kappe mit der Aufschrift „Make America Great Again“. Das bedeutet „Amerika wieder groß machen“. Aber viele Leute sagen: Hinter diesen Worten steckt ein Plan, der die Kultur im Militär stark verändern soll. Es geht gegen die Freiheit beim Lernen und Lehren. Und es geht gegen Programme für Vielfalt, Gleich-Behandlung und dass alle dazu gehören. Das nennt man DEI-Programme. Präsident Trump will eine strenge „Amerika Zuerst“-Politik. Dagegen gibt es viel Widerstand. Viele haben Angst, dass das Militär zu politisch wird.

Trumps Kampf gegen Vielfalt im Militär

Präsident Trump und sein Verteidigungs-Minister Pete Hegseth wollen alle DEI-Programme in der Regierung und im Militär abschaffen. Pete Hegseth war früher Moderator beim Fernseh-Sender Fox News. Präsident Trump prahlt damit, das Militär von „ideologischen Experimenten“ befreit zu haben. Er sagt, es gibt keine politischen Schulungen mehr, die die Soldatinnen und Soldaten spalten oder respektlos behandeln. Minister Hegseth findet die Idee, dass Vielfalt eine Stärke ist, dumm. Stattdessen soll es nur noch um Leistung gehen. Die Regierung sagt: Diese Änderungen haben schon geholfen. Die Soldatinnen und Soldaten sind motivierter, mehr Leute wollen zum Militär, und das Militär kann sich auf seine wichtigste Aufgabe konzentrieren: Amerika zu verteidigen. Entscheidungen über Jobs und Beförderungen sollen jetzt ohne politische Gründe oder wegen der Zugehörigkeit zu einer Gruppe getroffen werden.

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Aber viele Fach-Leute und Beobachter sehen das anders. Sie sagen: Das sind rücksichtslose Veränderungen bei der Ausbildung von Führungs-Kräften. Die Behauptung, dass das Militär besser kämpfen kann, wenn man DEI-Programme abschafft, ist falsch. Moderne Kriege sind kompliziert. Und die Gesellschaft, aus der die Soldatinnen und Soldaten kommen, ist vielfältig. Wenn man alles angreift, was als „woke“ gilt, ist das ein sehr schlechtes Zeichen. „Woke“ ist ein Wort, das oft benutzt wird, um moderne Ideen zu Vielfalt und Gerechtigkeit zu kritisieren. Sogar Ehrungen für Minderheiten und Frauen sollen entfernt werden, selbst auf dem wichtigen Soldaten-Friedhof Arlington. Mindestens neun hohe Militärs, die früher sagten, dass Vielfalt gut ist, wurden unter Präsident Trump und Minister Hegseth entlassen.

Die Militär-Schule West Point wird umgestaltet

Die Militär-Akademie West Point ist von diesen Veränderungen besonders stark betroffen. Früher war West Point nicht politisch und hat Wert auf eine breite Ausbildung gelegt. Jetzt steht die Schule im Mittel-Punkt von Präsident Trumps Ideen-Kampf. Auf Anweisung von Präsident Trump und seinem Verteidigungs-Minister wurden Bücher über Rassismus und Geschlechter-Fragen aus den Regalen entfernt. Viele Interessen-Gruppen für Minderheiten und Frauen wurden aufgelöst. Lehr-Pläne wurden umgeschrieben und ganze Kurse gestrichen. Lehr-Pläne sind Pläne dafür, was gelernt wird. Lehrer, die das kritisiert haben, wurden unter Druck gesetzt. Einer ist sogar zurückgetreten, und viele Leute haben das mitbekommen. Ein ehemaliger Professor sagte: Es fühlt sich an wie ein harter Schlag. Diskussionen über Probleme wie Rassismus oder Sexismus, die im System stecken, sind nicht mehr erlaubt.

Bestimmte Wörter sollen nicht mehr benutzt werden. Zum Beispiel „Feminismus“ oder „systemischer Rassismus“. Systemischer Rassismus bedeutet, dass Rassismus tief im System einer Gesellschaft verankert ist. An der Marine-Akademie, einer anderen Militär-Schule, werden Forschungs-Arbeiten von Lehrern angeblich mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) geprüft. Die KI schaut, ob die Arbeiten zu den neuen Regeln passen. Wörter wie „Hindernis“, „Schwarz“, „Verbündet sein“ oder „kulturelle Unterschiede“ werden als problematisch markiert. Ein Professor dort sagte: Wir versagen bei unserer Aufgabe, wenn wir Wahrheiten unterdrücken und falsche Dinge erzählen. Diese Einschränkung des freien Denkens ist schlecht für die Ausbildung der Offiziere. Zukünftige Führungs-Kräfte können dann vielleicht weltweite Probleme nicht mehr gut verstehen und lösen.

Trumps widersprüchliche Reden und Amerikas unsichere Rolle

Auch Präsident Trump selbst redet jetzt anders als früher. Im Jahr 2020, nach Protesten wegen dem Tod von George Floyd, sagte er zu den Absolventen in West Point: Vergesst nicht die Soldaten, die gegen die Sklaverei gekämpft haben. Er sprach von Werten, die immer gelten. Damals sollten die Schülerinnen und Schüler ein Jahr lang über Rassismus und Sexismus lernen.

Fünf Jahre später, im Mai 2025 (also jetzt), klingt das ganz anders. Jetzt sagt Präsident Trump, man muss „Ablenkungen loswerden“. Das Militär soll sich darauf konzentrieren, „Amerikas Gegner zu vernichten, Amerikas Feinde zu töten und unsere großartige amerikanische Flagge zu verteidigen wie nie zuvor“. Das widerspricht aber seiner Aussage, dass er keine anderen Länder umbauen will, die nichts mit den USA zu tun haben wollen. Einmal hat er vielleicht nebenbei gesagt, das Militär soll „Demokratie auf der ganzen Welt mit der Spitze eines Gewehrs verbreiten“, obwohl er kurz vorher solche Einsätze abgelehnt hatte. Vize-Präsident JD Vance sagte, die USA sollen „vorsichtig sein, bevor sie zuschlagen“. Gleichzeitig soll das Militär aber gefährlicher werden und trotzdem Konflikte vermeiden wollen. Das alles macht die USA zu einer unberechenbaren Super-Macht.

Stiller Widerstand im Militär

Wegen dieser Anweisungen und der veränderten Stimmung gibt es Sorgen und Widerstand im Militär. Manche treten öffentlich zurück oder schreiben kritische Artikel. Es gibt Berichte, dass Schülerinnen und Schüler an der Marine-Akademie private E-Mail-Adressen benutzen. Damit führen sie aufgelöste Interessen-Gruppen heimlich weiter. Oder sie sprechen mit Professorinnen und Professoren über verbotene Bücher und Kurse. Einige Lehrerinnen und Lehrer versuchen, die strengen Regeln durch andere Wörter in ihren Lehr-Plänen zu umgehen. So wollen sie trotzdem wichtige Inhalte unterrichten. Dabei haben sie immer Angst vor Nachteilen für ihren Beruf. Denn Kritik am Präsidenten oder anderen Regierungs-Beamten kann für Militär-Angehörige Strafen bedeuten.

Ein Professor der Marine-Akademie berichtet: Studentinnen und Studenten haben große innere Probleme. Sie fühlen sich hin- und hergerissen. Einerseits haben sie eine Dienst-Pflicht gegenüber dem Land. Andererseits haben sie Sorgen wegen ihrem Ober-Befehlshaber, dem Präsidenten. Der Professor hat ihnen geraten: Erfüllt eure Pflicht, bis ihr einen Befehl bekommt, den ihr für ungesetzlich haltet. Diesen Befehl sollt ihr dann verweigern, anstatt eure eigenen Werte zu verraten. Ein anderer Professor sagte treffend: Es gibt einen Punkt, an dem Gehorsam zu Mitschuld wird. Diese inneren Kämpfe zeigen: Präsident Trumps Pläne sorgen für tiefe Werte-Konflikte im Militär.

Die Gefahr eines politischen Militärs

Präsident Trump und Minister Hegseth wollen ein „wiederaufgebautes“ Militär. Es soll frei sein von „sozialen Experimenten“ und angeblich spaltenden DEI-Programmen. Kritiker warnen aber: Das Militär wird dadurch nicht gestärkt, sondern geschwächt. Denn Vielfalt ist ein wichtiger Vorteil. Und eine Institution, die traditionell nicht partei-politisch ist, wird jetzt politisch gemacht. Das Vertrauen zwischen der Gesellschaft und dem Militär kann dadurch schweren Schaden nehmen.

Das Ansehen des US-Militärs in der Welt könnte auch leiden, wenn es so aussieht, als ob dort nur noch eine Meinung erlaubt ist und kritisches Denken unterdrückt wird. Das könnte auch schlecht für die Rekrutierung von zukünftigen Soldatinnen und Soldaten sein. Besonders wenn junge Leute das Gefühl haben, dass Vielfalt nicht erwünscht ist. Der Versuch, eine „goldene Zeit“ durch erzwungenes gleiches Denken zu erreichen, könnte ein teuer erkaufter Sieg sein, der am Ende nichts nützt. Er könnte die Grundlagen der amerikanischen Militär-Macht langsam zerstören. Die geplante millionen-teure Militär-Parade zum 250. Geburts-Tag der US-Armee fällt zufällig auf Präsident Trumps Geburts-Tag. Das könnte eher wie eine eingebildete Show von Präsident Trump wirken, und nicht wie ein Zeichen echter Stärke.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/trumps-neue-armee-wie-der-kulturkampf-west-point-und-die-militaerische-identitaet-amerikas-untergraebt/

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