Trump hat eine Idee für Alcatraz. Warum das keine gute Idee ist.

Donald Trump ist ein Politiker in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Die USA sind ein großes Land. Donald Trump hat eine Idee: Die berühmte Gefängnis-Insel Alcatraz soll wieder geöffnet werden. Alcatraz ist schon seit über 60 Jahren geschlossen. Trump sagt: Die schlimmsten Verbrecherinnen und Verbrecher sollen nach Alcatraz. Die Insel soll wieder ein Zeichen für Recht und Ordnung sein. Aber viele Menschen sagen: Der Plan von Trump ist nicht gut. Und der Plan ist auch gefährlich. Denn die Insel ist sehr kaputt. Es kostet sehr viel Geld, Alcatraz wieder aufzubauen. Außerdem gibt es in den Gefängnissen in den USA schon viele große Probleme. Der Plan von Trump scheint diese Probleme zu ignorieren. Es geht ihm vielleicht mehr darum, stark zu wirken. Aber nicht darum, wirklich etwas bei den Gefängnissen zu verbessern.  

Alcatraz: Mehr als nur ein Gefängnis

Alcatraz ist eine Insel in der Nähe von der Stadt San Francisco. Viele Menschen kennen Alcatraz als ein sehr sicheres Gefängnis. Aber Alcatraz hat eine lange Geschichte. Bevor es ein Gefängnis wurde, war die Insel ein Ort für Soldaten. Dort gab es auch den ersten Leucht-Turm an der West-Küste von Amerika. Später wurden dort auch Menschen eingesperrt, die zu den Ureinwohnern von Amerika gehören. Man nennt sie auch Indianerinnen und Indianer. 19 Hopi-Indianer wurden dort festgehalten. Sie wollten nicht, dass ihre Kinder ihre eigene Kultur vergessen. Im Ersten Welt-Krieg wurden Menschen eingesperrt, die nicht im Krieg kämpfen wollten. Die Zustände dort sollen sehr schlecht gewesen sein.  

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Erst im Jahr 1934 wurde Alcatraz ein Bundes-Gefängnis. Das bedeutet, es war ein Gefängnis vom Staat. Dort waren Gefangene, die in anderen Gefängnissen als zu schwierig galten. Diese Geschichte von dem strengen Gefängnis (von 1934 bis 1963) kennen viele. Auch Filme haben dazu beigetragen. Nachdem das Gefängnis geschlossen wurde, passierte noch etwas Wichtiges: Von 1969 bis 1971 haben Indianerinnen und Indianer von verschiedenen Stämmen die Insel besetzt. Sie wollten damit zeigen, dass der Staat ihnen Land weggenommen hat. Sie haben für ihre Rechte gekämpft. Danach wurde Alcatraz ein Ort für Touristinnen und Touristen. Jedes Jahr besuchen über eine Million Menschen die Insel. Die Insel ist auch ein wichtiger Ort für Vögel.  

Trump scheint diese ganze Geschichte nicht wichtig zu finden. Er redet nur über das strenge Gefängnis. Er benutzt den Namen Alcatraz für seine Politik. Er will damit zeigen, dass er für Recht und Ordnung ist. Die wahren Gründe für die Schließung von Alcatraz und die spätere Geschichte der Insel erwähnt er nicht.

Die Insel ist kaputt: Warum eine Wieder-Eröffnung sehr schwer ist

Die Idee, Alcatraz wieder als Gefängnis zu nutzen, ist sehr schwierig umzusetzen. Alcatraz wurde 1963 geschlossen. Der Haupt-Grund war: Der Betrieb war viel zu teuer. Und die Gebäude waren schon damals in einem schlechten Zustand. Jeder Häftling in Alcatraz kostete damals dreimal so viel wie in einem anderen Gefängnis. Alles musste mit Schiffen auf die Insel gebracht werden: Essen, Trinken, Benzin. Das Salz-Wasser hat die Mauern und Gebäude stark beschädigt. Schon 1962 hätte die Reparatur viele Millionen Dollar gekostet.  

Heute, nach über 60 Jahren, ist alles noch viel schlimmer. Die Gebäude auf Alcatraz verfallen. Viele haben keine Dächer oder heile Wände mehr. In den Zellen sind die Toiletten kaputt. Es gibt kein fließendes Wasser. Die Mauern sind so brüchig, dass Netze davor hängen. Diese Netze sollen Menschen vor herunterfallenden Beton-Teilen schützen. Es gibt keine funktionierenden Leitungen für Wasser, Abwasser oder Strom vom Festland. Früher floss das schmutzige Wasser direkt ins Meer. Das ist heute nach den Umwelt-Gesetzen verboten. Man bräuchte eine moderne Klär-Anlage. Strom müsste teuer erzeugt oder mit einem Kabel unter dem Meer zur Insel gebracht werden.

Fach-Leute sagen: Eine Wieder-Eröffnung als Gefängnis würde unglaublich viel Geld kosten. Vielleicht hunderte Millionen Dollar. Es gibt auch andere große Probleme: Alcatraz ist ein National Historic Landmark. Das bedeutet, es ist ein besonders wichtiger historischer Ort. Der National Park Service kümmert sich um die Insel. Das ist eine Behörde für National-Parks. Um Alcatraz wieder zu einem Gefängnis zu machen, bräuchte man wahrscheinlich ein neues Bundes-Gesetz. Das wäre sehr kompliziert. Außerdem ist die Insel ein wichtiger Nist-Platz für See-Vögel. Das könnte zu Problemen mit Natur-Schutz-Gesetzen führen.  

Nur ein Symbol? Alcatraz und die Probleme in den Gefängnissen

Die Behörde für die Bundes-Gefängnisse in den USA heißt BOP (Bureau of Prisons). Diese Behörde hat viele Probleme: Es fehlen sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele Gefängnis-Gebäude sind alt und müssten für viel Geld repariert werden. Es gibt oft Gewalt und Schmuggel in den Gefängnissen. Manchmal sind auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestechlich. In den Wochen vor Trumps Ankündigung sind elf Gefangene in Bundes-Gefängnissen gestorben. Manche durch Gewalt, manche haben sich selbst getötet.  

Reporterinnen und Reporter haben herausgefunden, dass es schlimme Zustände gibt. Zum Beispiel sind Gefangene ausgebrochen. Es gibt Drogen in den Gefängnissen. Und in Frauen-Gefängnissen gab es sexuelle Gewalt durch Mitarbeiter. Die BOP musste schon mehrere Gefängnisse schließen, weil Personal fehlte oder die Gebäude zu kaputt waren.  

Wenn man das alles weiß, klingt Trumps Plan für Alcatraz seltsam. Er will hunderte Millionen Dollar für eine kaputte Insel ausgeben. Aber für die echten Probleme in den Gefängnissen hat er keine guten Lösungen gezeigt. Es wirkt so, als wolle er mit dem berühmten Namen Alcatraz von den Problemen ablenken. Der neue Chef von der BOP hat gesagt: Er wird den Plan von Trump prüfen. Aber der Plan passt nicht zur Wirklichkeit.

Eine Idee aus Hollywood-Filmen?

Viele Menschen finden Alcatraz spannend. Das liegt auch an Filmen wie „Der Gefangene von Alcatraz“ oder „Flucht von Alcatraz“. Diese Filme haben Alcatraz auf der ganzen Welt berühmt gemacht als das härteste Gefängnis. Manche Leute glauben, dass Donald Trump von solchen Filmen beeinflusst wurde. Es gibt Berichte: Ein Film über Alcatraz lief im Fernsehen, kurz bevor Trump seine Idee bekannt gab. Trump selbst hat Dinge über Alcatraz gesagt, die man aus Filmen kennt. Zum Beispiel, dass angeblich nie jemand von Alcatraz fliehen konnte (was nicht stimmt). Ob die Idee nun direkt aus einem Film kommt oder nicht: Trump benutzt Alcatraz wie eine einfache Geschichte aus Hollywood. Es gibt die Guten und die Bösen. Und die Bösen brauchen eine besonders harte Strafe an einem berühmten Ort. Diese einfache Geschichte verstehen vielleicht viele von seinen Anhängerinnen und Anhängern. Aber die Wirklichkeit ist viel schwieriger.  

Die Reaktionen: Viele halten den Plan für nicht ernst gemeint

Die meisten Menschen finden Trumps Plan schlecht oder machen sich darüber lustig. Politikerinnen und Politiker aus Kalifornien sagen: Der Vorschlag ist nicht ernst gemeint. Oder: Er ist Unsinn. Oder: Er soll nur ablenken. Nancy Pelosi ist eine bekannte Politikerin. Alcatraz gehört zu ihrem Wahl-Bezirk. Auch sie ist gegen den Plan. Viele Leute schreiben in Zeitungen oder im Internet: Der Plan ist nicht umsetzbar und kostet viel zu viel Geld. Manche schlagen im Scherz vor: Trump selbst soll der erste Gefangene in dem neuen Alcatraz sein. Sogar Touristinnen und Touristen auf Alcatraz finden die Idee seltsam.  

Trump hat in letzter Zeit öfter solche auffälligen Ideen gehabt. Das zeigt vielleicht: Es geht ihm oft mehr darum, Aufmerksamkeit zu bekommen und Schlagzeilen zu machen. Weniger darum, wirklich gut durchdachte Politik zu machen. Es ist wie Theater.

Fazit: Alcatraz ist ein Denkmal, kein Gefängnis für die Zukunft

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Alcatraz wirklich wieder ein Hoch-Sicherheits-Gefängnis wird. Dafür gibt es zu viele Hindernisse: Es kostet zu viel Geld. Die Gesetze machen es schwer. Die meisten Politikerinnen und Politiker wollen es nicht. Der Plan ignoriert die Geschichte der Insel und die echten Probleme in den Gefängnissen.

Trumps Idee ist vor allem ein Beispiel dafür: Symbole sind ihm wichtiger als echte Lösungen. Er benutzt den bekannten Namen Alcatraz, um sich als starken Mann zu zeigen. Er tut so, als hätte er einfache Lösungen für schwierige Probleme. Aber Alcatraz ist und bleibt wohl das, was es seit Jahrzehnten ist: Ein spannendes Denkmal aus der Vergangenheit, das langsam verfällt. Ein Ort, der an die harte Zeit im Gefängnis erinnert. Ein Ort, an dem Indianerinnen und Indianer für ihre Rechte gekämpft haben. Und ein Ort, den Millionen Touristinnen und Touristen besuchen. Alcatraz wird ein Symbol bleiben. Aber nicht das Symbol für Recht und Ordnung, das Trump sich wünscht. Sondern ein Symbol für die vielfältige Geschichte von Amerika. Die echten Probleme im Justiz-System der USA bleiben ungelöst.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/trumps-alcatraz-fantasie-warum-die-wiedergeburt-des-horror-knasts-eine-gefaehrliche-illusion-ist/ 

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