Streit um Visa: USA wollen chinesischen Studierenden und Forschenden Visa wegnehmen – Könnte das den USA selbst schaden?

Der Streit zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika, kurz USA, und China wird schlimmer. Der US-Außen-Minister Marco Rubio spielt dabei eine wichtige Rolle. Herr Rubio hat angekündigt: Chinesische Studierende und Forschende sollen „aggressiv“ ihre Visa verlieren. Ein Visum ist eine Erlaubnis, in ein Land einzureisen. Das ist ein neuer Schritt in der Trennung der beiden großen Länder USA und China. Die US-Regierung sagt: Das ist eine Maßnahme gegen Spionage. Und gegen den Einfluss der Kommunistischen Partei Chinas, kurz KPCh. Aber viele sehen darin eine Politik mit unklaren Regeln. Diese Politik könnte schlimme Folgen haben – nicht nur für die betroffenen Menschen. Sondern auch für die USA selbst, für ihre starke Stellung in Wissenschaft und Wirtschaft. Diese Maßnahme ist mehr als nur eine Regel-Änderung. Sie zeigt, dass es großes Misstrauen gibt. Sie ist ein weiterer Schritt in einem Streit, der immer härter wird. Dieser Streit zeigt sich auch bei Zöllen oder Regeln für Technik-Waren.

Warum die USA chinesischen Studierenden Visa wegnehmen wollen

Die US-Regierung sagt: Es geht um Sicherheit. Man will den Diebstahl von Ideen verhindern. Und den Einfluss von China an amerikanischen Universitäten stoppen. Besonders betroffen sind Menschen, die angeblich Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) haben. Oder Menschen, die in wichtigen Bereichen forschen, zum Beispiel in Natur-Wissenschaften oder Technik. Das Problem ist: Was genau das bedeutet, ist sehr unklar. Fach-Leute zweifeln, ob diese Regeln genau sind und ob man sie gut umsetzen kann.

USA Politik Leicht Gemacht: Politik in den USA – einfach erklärt.

Die KPCh hat sehr viele Mitglieder in China. Viele Menschen sind Mitglied wegen ihrer Arbeit, nicht unbedingt weil sie die Partei sehr stark unterstützen. Es könnten deshalb hunderttausende junge Menschen einfach so verdächtigt werden. Das erinnert an eine frühere Aktion der USA, die „China Initiative“. Diese wurde stark kritisiert, weil sie Forschende aus China allgemein verdächtigt hat. Die Regierung von Präsident Biden hat diese Initiative beendet. Man befürchtet jetzt, dass ähnliche Fehler wieder gemacht werden. Kritikerinnen und Kritiker sagen: Das ist keine gute Sicherheits-Politik. Es ist eher Ausdruck von Fremden-Feindlichkeit und eine falsche Politik, die den USA selbst schadet. Die unklaren Regeln für „wichtige Forschungs-Bereiche“ können dazu führen, dass Beamte willkürlich entscheiden. Das macht die Menschen an den US-Universitäten unsicher.

Was das für chinesische Studierende bedeutet

Die direkten Folgen für chinesische Studierende sind schlimm. Sie haben Angst, sind wütend und unsicher. Viele junge Chinesinnen und Chinesen haben viel Geld und Mühe investiert, um in den USA zu studieren. Jetzt sind ihre Pläne vielleicht kaputt. Sie müssen sich nun andere Länder zum Studieren suchen. Zum Beispiel Groß-Britannien, Singapur oder andere Länder in Europa.

Diese neue Suche ist oft mit großer Enttäuschung verbunden. Viele haben die USA früher für ihre Offenheit und ihre guten Universitäten bewundert. Dass diese Werte jetzt nicht mehr so wichtig scheinen, ist für viele schlimm. Manche erinnern sich an schlimme Gesetze gegen Chinesinnen und Chinesen aus der Geschichte der USA. Der Druck auf die Studierenden ist sehr groß. Sie haben Angst, ausgewiesen zu werden. Oder sie trauen sich nicht, die USA für Praktika oder Besuche zu Hause zu verlassen. Sie fürchten, nicht wieder einreisen zu dürfen. Diese Stimmung von Willkür und Misstrauen ist schlecht für die Universitäten. Und sie passt nicht zu dem Bild der USA als ein Land, das Talente aus aller Welt willkommen heißt.

Schaden für die Wissenschaft in den USA?

Die strengen Visa-Regeln und die harte Sprache gegen internationale Studierende könnten den USA am Ende selbst schaden. Langfristig könnten die USA in Wissenschaft und Technik schlechter werden im Vergleich zu anderen Ländern. Amerikanische Universitäten ziehen kluge Menschen aus der ganzen Welt an. Sie profitieren sehr von internationalen Studierenden. Diese zahlen Studien-Gebühren und helfen bei der Forschung und bei neuen Erfindungen. Studien-Gebühren sind das Geld, das man für ein Studium bezahlen muss.

Wenn weniger Studierende kommen, besonders aus China, dann kann das die Forschung schwächen und den Fortschritt langsamer machen. China stellte bisher die größte Gruppe internationaler Studierender in den USA. Andere Länder merken das. Zum Beispiel Hongkong. Sie versuchen jetzt, diese Talente zu sich zu holen. Auch chinesische Universitäten könnten besser werden, wenn gute Forschende in China bleiben oder zurückkommen müssen. Die USA riskieren, gute Leute zu verlieren. Und sie riskieren, weniger Ansehen und Einfluss in der Welt zu haben. Die Politik könnte Folgen haben, die man nicht wollte. Am Ende könnte China davon mehr profitieren als die USA.

Wie China reagiert

Die chinesische Regierung kritisiert die Maßnahmen der USA stark. Sie nennt sie unvernünftig und diskriminierend. China sagt: Die USA reden von Freiheit, aber handeln anders. China glaubt, die USA wollen seinem Ansehen in der Welt schaden. Gleichzeitig nutzt China die Lage für sich. Es stellt die USA als unsicher und fremden-feindlich dar. Sich selbst zeigt China als modern und weltoffen für Wissenschaft. China versucht auch, Forschende anzulocken, die in den USA Probleme bekommen. Ein Beispiel ist der Wissenschaftler Charles Lieber.

China kann bei den Studierenden-Zahlen nicht viel gegen die USA tun, weil nur wenige Amerikanerinnen und Amerikaner in China studieren. Aber China hat andere Druck-Mittel. Zum Beispiel kontrolliert China Seltene Erden. Das sind wichtige Roh-Stoffe für Technik-Produkte. Auch die Zusammen-Arbeit bei der Bekämpfung von Drogen-Schmuggel (Fentanyl) könnte China als Druck-Mittel nutzen. Aber auch China hat eigene Probleme. Zum Beispiel haben viele junge Menschen keine Arbeit. Und die Industrie leidet unter den US-Zöllen. Deshalb wird China vielleicht nicht zu hart gegen die USA vorgehen.

Bildung wird zum Streitpunkt zwischen USA und China

Die strengere Visa-Politik ist Teil eines größeren Plans. Dieser Plan heißt „strategische Entkopplung“. Das bedeutet, die USA und China wollen sich wirtschaftlich und technologisch voneinander trennen. Die USA und China kämpfen darum, wer in Technik und Wirtschaft im 21. Jahrhundert am mächtigsten ist. Dabei ist es sehr wichtig, Zugang zu Wissen und klugen Menschen zu haben.

Die Maßnahmen bei der Bildung sind also ein weiterer Teil dieses großen Streits. Ähnlich wie der Streit um Zölle, Regeln für Computer-Chips oder für chinesische Technik-Firmen wie Huawei. Auch die Probleme für ausländische Studierende an Top-Universitäten wie Harvard senden ein klares Signal. Es geht darum, wichtige Technologien zu kontrollieren, besonders Künstliche Intelligenz. Und man will verhindern, dass China technologisch zu stark wird. Dieser Streit wird durch großes Misstrauen auf beiden Seiten schlimmer. Wenn nicht miteinander geredet wird und die Sprache hart ist, wird die Gefahr größer, dass der Streit außer Kontrolle gerät. Der Austausch von Studierenden und Forschenden wird für politische Zwecke benutzt. Das schadet dem freien Austausch von Ideen und der internationalen Zusammen-Arbeit in der Wissenschaft.

Eine Politik, die sich selbst schaden könnte

Die Politik der US-Regierung, sich bei den Universitäten abzuschotten, ist riskant und widersprüchlich. Das Ziel soll sein, die nationale Sicherheit und die eigene Stärke zu verbessern. Aber die Maßnahmen könnten genau das Gegenteil erreichen. Wenn kluge chinesische Studierende und Forschende ausgeschlossen werden, schadet das den neuen Ideen in den USA. Es kann auch dazu führen, dass Menschen die USA nicht mehr mögen. Und China wird vielleicht noch mehr selbst forschen. Viele Fach-Leute und Vertreter von Universitäten sagen: Diese Maßnahmen sind kurzsichtig und schaden mehr als sie nutzen.

Der Gedanke, man könne Chinas Aufstieg durch weniger Wissens-Austausch stoppen, ist falsch. Denn Wissenschaft ist heute weltweit vernetzt. Außerdem hat China längst angefangen, eigene sehr gute Forschungs-Orte aufzubauen. Die USA riskieren, wichtige Entwicklungen zu verpassen. Und sie riskieren ihre Rolle als weltweiter Vorreiter in Wissenschaft und Technik. Das Widersprüchliche ist: Eine Politik, die angeblich die USA schützen soll, könnte dem Land schaden. Denn sie schwächt eine seiner größten Stärken: die offenen und internationalen Universitäten. Es ist die wichtige Frage: Wird die US-Regierung die langfristigen Kosten dieser Politik erkennen, bevor es zu spät ist? Der Weg der wirtschaftlichen Trennung von China scheint nicht nur die Beziehung zu China zu beschädigen. Er scheint auch die Grundlagen für den Wohlstand und die Führungs-Rolle der USA in der Welt zu zerstören.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/amerikas-akademische-brandmauer-wie-trumps-visa-krieg-gegen-chinas-talente-zum-bumerang-werden-koennte/

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