Streit an der Columbia Uni: Palästina-Proteste, Druck von der Regierung und die Folgen für Amerikas Hochschulen

An der Columbia Universität in New York gibt es große Probleme. Die Columbia Universität ist eine alte und wichtige Hochschule. Es geht um Proteste von Studierenden für Palästina. Die Universitäts-Leitung steht unter starkem Druck von der Regierung von Präsident Donald Trump. Das hat schlimme Folgen: Die Freiheit an der Uni wird kleiner. Es gibt weniger Geld für Forschung. Und die Menschen an der Uni sind sehr zerstritten. Was an der Columbia Universität passiert, ist mehr als nur ein Streit an einem Ort. Es ist eine Warnung für alle Hochschulen in Amerika. Sie sind gefangen zwischen Protesten von Studierenden, dem Wunsch nach Sicherheit und dem Druck aus der Politik.  

Streit an der Uni: Proteste werden härter, die Uni reagiert stärker

Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass der Streit schlimmer wird. Im Mai 2025 haben Studierende die Butler Bücherei besetzt. Die Universitäts-Leitung hat die Bücherei dann räumen lassen. Das war eine härtere Reaktion als früher. Noch im Frühjahr 2024 hatten Studierende ein anderes Gebäude besetzt, die Hamilton Hall. Damals war die Universitäts-Leitung noch zurückhaltender.  

Warum reagiert die Uni jetzt härter? Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Uni-Sicherheits-Leute haben jetzt mehr Rechte und sind aggressiver vorgegangen. Es gab viele Festnahmen. Die New Yorker Polizei (NYPD) wurde sofort auf das Uni-Gelände gerufen. Die Universität steht unter großem Druck. Sie soll für Sicherheit auf dem Gelände sorgen. Besonders jüdische Studierende sollen vor Ärger und einem anti-jüdischen Klima geschützt werden. Anti-jüdisch bedeutet, dass es feindlich gegenüber Jüdinnen und Juden ist. Die Uni hofft vielleicht auch: Wenn sie härter durchgreift, bekommt sie wieder Geld vom Staat für Forschung. Die Regierung von Präsident Trump hatte dieses Geld gestrichen.

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Die Ziele und Aktionen der Protestierenden

Die protestierenden Studierenden haben klare Ziele. Eine wichtige Gruppe heißt „Columbia University Apartheid Divest“. Sie fordern:

  • Die Militär-Aktionen von Israel im Gaza-Streifen sollen aufhören.
  • Die Universität soll kein Geld mehr in Firmen investieren, die am Krieg verdienen. Das nennt man Divestment oder Geld abziehen.
  • Die Universität soll sich allgemein für die Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser einsetzen.

Die Studierenden nutzen verschiedene Protest-Formen. Sie bauen Protest-Lager auf. Sie besetzen Gebäude der Universität. Sie benennen auch Räume um. Beobachterinnen und Beobachter sagen: Die Worte der Protestierenden werden härter. Am Anfang war die Protest-Bewegung breiter. Es gab auch Kultur-Veranstaltungen wie Tanz-Kurse oder ein jüdisches Pessach-Fest. Jetzt scheint die Bewegung kleiner, aber auch radikaler zu sein. Manche Schriften unterstützen sogar den bewaffneten Widerstand von Gruppen, die die USA als Terror-Organisationen sehen.

Ein Beispiel für die härtere Linie ist die Umbenennung der Butler Bücherei. Sie wurde „Basel Al-Araj Volks-Universität“ genannt. Basel Al-Araj war ein palästinensischer Aktivist. Israel warf ihm vor, einen Anschlag geplant zu haben. Er wurde 2017 von israelischen Soldaten getötet. Früher wurde die Hamilton Hall nach Hind Rajab umbenannt. Hind Rajab war ein sechsjähriges palästinensisches Mädchen, das im Gaza-Krieg getötet wurde. Die neue Namens-Wahl zeigt vielleicht: Die Protestierenden wählen jetzt kämpferischere Symbol-Figuren. Auf dem Uni-Gelände sind Sprüche aufgetaucht wie „Columbia wird für die Märtyrer brennen“. Es gab auch einzelne Verletzte bei Sicherheits-Leuten und Demonstrierenden. Das zeigt, wie angespannt die Lage ist.  

Druck aus Washington: Präsident Trumps Regierung greift ein

Die Regierung von Präsident Trump mischt sich stark in den Konflikt ein. Sie sagt: Die Columbia Universität hat jüdische Studierende nicht genug vor Anti-Semitismus geschützt. Deshalb hat die Regierung Bundes-Gelder für Forschung in Höhe von 400 Millionen Dollar gestrichen. Das ist sehr viel Geld. Die Folge: Fast 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden entlassen. Forschungs-Projekte wurden gestoppt. Das schadet der Universität sehr.  

Aber es geht nicht nur um Geld. Die Regierung in Washington fordert von der Universität auch viele politische Änderungen:

  • Das Straf-Verfahren für Studierende soll geändert werden.
  • Gesichts-Masken bei Demonstrationen sollen verboten werden.
  • Demonstrationen in Uni-Gebäuden sollen verboten werden.
  • Die Uni soll eine neue Definition von Anti-Semitismus übernehmen.
  • Die Regierung will sogar die Lehr-Inhalte des Nah-Ost-Studien-Programms kontrollieren.

Columbia hat einigen dieser Forderungen schon nachgegeben. Gleichzeitig droht die Regierung internationalen Studierenden, die bei Protesten mitmachen: Ihre Visa könnten überprüft und sie könnten abgeschoben werden. Außen-Minister Marco Rubio hat diese Drohung öffentlich wiederholt. Mehrere Studierende wurden schon festgenommen, auch solche mit gültigen Aufenthalts-Papieren. Die Regierung von Präsident Trump hat die härtere Reaktion der Uni-Leitung bei der Räumung der Butler Bücherei ausdrücklich gelobt. Das zeigt: Der Druck aus Washington wirkt.

Meinungs-Freiheit gegen Sicherheit: Ein unlösbarer Streit?

Im Mittel-Punkt des Streits steht eine schwierige Frage: Wie findet man ein Gleich-Gewicht zwischen dem Recht auf freie Meinungs-Äußerung und der Pflicht der Uni, für ein sicheres Umfeld ohne Diskriminierung zu sorgen? Die Uni-Leitung sagt: Sie verurteilt Gewalt, Anti-Semitismus und jede Art von Hass. Sie greift ein, wenn Proteste die Sicherheit anderer gefährden oder den Uni-Betrieb stören. Die pro-palästinensischen Demonstrierenden sehen das anders. Für sie sind ihre Aktionen ein richtiger Protest gegen Menschen-Rechts-Verletzungen. Sie sagen, die Uni mache mit. Wenn ihre Proteste unterdrückt werden, sehen sie das als Angriff auf ihre Freiheits-Rechte.

Jüdische Studierende und Organisationen berichten aber: Sie fühlen sich eingeschüchtert und bedroht. Es gibt anti-jüdische Sprüche. Sie fühlen sich auf ihrem eigenen Uni-Gelände nicht mehr sicher. Politikerinnen wie die Republikanerin Elise Stefanik werfen der Uni vor, nichts gegen Chaos und Anti-Semitismus zu tun. Die symbolischen Aktionen der Protestierenden, wie die Umbenennung der Bücherei nach Basel Al-Araj oder Sprüche wie „Studenten-Intifada“, werden von Kritikerinnen und Kritikern als Gewalt-Verherrlichung und anti-jüdisch gesehen. „Intifada“ ist ein arabisches Wort für Aufstand.  

Diese verschiedenen Sichtweisen machen den Streit sehr kompliziert. Es ist schwer, eine klare Grenze zu ziehen: Was ist erlaubte Kritik an der Politik von Israel und was sind anti-jüdische Äußerungen? Diese Unklarheit wird von der Politik ausgenutzt.

Macht-Kampf an der Uni: Wer bestimmt die Regeln?

Der Streit hat auch die internen Macht-Verhältnisse an der Columbia Universität verändert. Der Universitäts-Senat ist ein Gremium, in dem traditionell viele Professorinnen und Professoren sitzen. Früher hatte der Senat eine wichtige Rolle bei Regeln für Proteste auf dem Uni-Gelände. Jetzt wird der Senat von der Uni-Leitung und dem Kuratorium (eine Art Aufsichts-Rat) überprüft. Der Vorwurf: Der Senat habe Strafen gegen protestierende Studierende verzögert oder verhindert. Er sei zu nachsichtig gewesen. Einige Mitglieder des Kuratoriums sollen dem Senat sogar eine anti-jüdische Haltung vorgeworfen haben.  

Die Senats-Mitglieder sagen: Diese Vorwürfe stimmen nicht. Sie verteidigen nur die bestehenden Regeln und die Tradition des Protests an der Columbia Universität. Sie sehen in der Überprüfung einen Versuch, die Macht an der Uni stärker bei der Uni-Leitung zu sammeln. Die Uni soll dann mehr wie eine Firma geführt werden. Ein Ergebnis dieses Macht-Kampfes gibt es schon: Der Senat ist nicht mehr für Strafen gegen Protestierende zuständig. Das macht jetzt das Büro des Provost. Der Provost ist ein hoher Verwaltungs-Chef an der Uni. Diese Änderung wird auch als Zugeständnis an die Forderungen der Trump-Regierung gesehen. Das zeigt: Die Uni wird stärker von oben und vielleicht auch von der Politik beeinflusst. Die akademische Selbst-Verwaltung wird schwächer.

Columbias Problem: Eine Warnung für alle amerikanischen Hochschulen

Die Krise an der Columbia Universität ist nicht nur ein einzelner Vorfall. Sie ist für die Regierung von Präsident Trump ein „Test-Fall“. Die Regierung will härter gegen Hochschulen im ganzen Land vorgehen. Besonders gegen solche, die als zu liberal oder zu tolerant gegenüber pro-palästinensischem Protest gelten. Die Methoden, die an der Columbia Universität ausprobiert werden – Geld-Strafen, politische Forderungen, Drohungen gegen internationale Studierende – könnten auch an anderen Unis angewendet werden. Das könnte die Unabhängigkeit und die geistige Freiheit an amerikanischen Universitäten für lange Zeit gefährden.

Die Ereignisse an der Columbia Universität haben schon ähnliche Proteste an anderen Hochschulen ausgelöst. Es gibt eine große Debatte darüber, wie man richtig mit Protesten von Studierenden umgeht. Organisationen wie das American Jewish Committee und verschiedene Universitäts-Verbände warnen die Regierung. Sie sagen: Die Regierung muss sich an rechts-staatliche Verfahren halten. Sie darf nicht durch schnelle Aktionen die Forschungs-Landschaft gefährden. Wenn man Rechts-Prinzipien missachtet, schadet das am Ende auch dem Kampf gegen Anti-Semitismus.

Die Columbia Universität selbst ist in einer sehr schwierigen Lage. Sie versucht:

  • Ruhe auf dem Uni-Gelände zu schaffen.
  • Die Sicherheit aller Studierenden zu garantieren.
  • Dem politischen Druck von außen standzuhalten.
  • Gleichzeitig ein Ort für freie Diskussion und kritische Forschung zu bleiben.

Das „Angebot“ der Regierung von Präsident Trump, das auf Anpassung zielt, ist dabei trügerisch. Fach-Leute beschreiben die Situation so: Es ist wie ein „Gefangenen-Dilemma mit einem unzuverlässigen Aufseher“. Das bedeutet: Selbst wenn die Uni nachgibt, führt das nicht unbedingt zu weniger Druck. Oft kommen dann neue Forderungen. Für die Columbia Universität und andere Hochschulen stellt sich also die Frage: Führt der Weg des geringsten Widerstands am Ende dazu, dass man seine eigene Identität und seine wichtigsten Werte verliert? Die Antwort auf diese Frage wird die Zukunft der Hochschul-Bildung in Amerika stark beeinflussen.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/eskalation-in-morningside-heights-wie-der-streit-um-palaestina-proteste-die-columbia-university-zerfrisst-und-amerikas-hochschulen-bedroht/

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