
Präsident Donald Trump hat wieder Menschen begnadigt oder will sie begnadigen. Das zeigt ein bekanntes Problem: Es scheint, dass Menschen bevorzugt werden, die Politikerinnen und Politiker kennen oder viel Geld haben. Die Fälle von Paul Walczak und dem Ehe-Paar Chrisley machen misstrauisch. Paul Walczak wurde wegen Steuer-Betrug verurteilt. Die Chrisleys wurden wegen Betrug und Steuer-Hinterziehung verurteilt. Steuer-Hinterziehung bedeutet, dass man zu wenig Steuern zahlt. Es sieht so aus, als ob Treue zu Präsident Trump, Spenden oder Familien-Beziehungen bei Begnadigungen helfen können. Das ist schlecht für das Vertrauen in den Präsidenten. Es stellt auch die Frage: Ist das Amt des Präsidenten noch ehrlich? Und sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich?
Wer von den Begnadigungen profitiert
Die Begnadigung von Paul Walczak und die geplante Begnadigung der Chrisleys passen in dieses Muster. Paul Walczaks Mutter heißt Elizabeth Fago. Sie hat viel für Präsident Trump getan. Sie hat Millionen Dollar für seine Wahl-Kämpfe gesammelt. Sie war auch dabei, als versucht wurde, Joe Biden schlecht zu machen. Joe Biden war ein anderer Politiker. Dafür wurde das Tage-Buch von Joe Bidens Tochter Ashley benutzt.
Besonders auffällig ist: Kurz bevor ihr Sohn begnadigt wurde, war Frau Fago bei einem sehr teuren Abend-Essen mit Präsident Trump. Ein Platz bei diesem Essen kostete eine Million Dollar. Ob sie so viel Geld bezahlt hat, weiß man nicht genau. Aber weil das so kurz vor der Begnadigung war, denken viele: Es gibt einen Zusammen-Hang zwischen dem Geld und der Begnadigung.
Auch bei den Chrisleys scheint die Nähe zu Präsident Trump geholfen zu haben. Ihre Tochter Savannah hat Präsident Trump öffentlich unterstützt. Sie sagte, ihre Eltern würden von Staats-Anwälten unfair verfolgt. Staats-Anwälte sind Juristen, die im Namen des Staates Anklage erheben. Präsident Trump sagte, die Chrisleys seien sehr hart behandelt worden. Ein Mitarbeiter aus dem Weißen Haus hat gesagt: Präsident Trump begnadigt oft Freunde, Unterstützer und Spender. Das Weiße Haus ist der Arbeits-Sitz des Präsidenten. Es sieht so aus, als ob Begnadigungen eher eine Belohnung für Treue sind. Sie scheinen nicht dazu da zu sein, Ungerechtigkeiten zu korrigieren.

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Opfer-Gerede trotz schwerer Straftaten
Oft wird bei diesen Begnadigungen gesagt: Die verurteilten Menschen sind Opfer der Justiz. Die Justiz sei politisch gegen sie oder die Strafen seien zu hart. Paul Walczak sagte, er wurde nur verfolgt, weil seine Mutter Präsident Trump unterstützt. Ein Sprecher von Präsident Trump sagte: Paul Walczak wurde von der Regierung von Präsident Biden bestraft, weil seine Familie konservative, also eher altmodische, politische Ansichten hat. Der Anwalt der Chrisleys sagte Ähnliches: Sie wurden wegen ihrer bekannten konservativen Meinungen verfolgt. Auch Scott Jenkins, ein früherer Polizei-Chef, wurde von Präsident Trump begnadigt. Herr Jenkins wurde wegen Betrug und Bestechung verurteilt. Präsident Trump sagte, die Justiz unter Präsident Biden habe ihn unfair verfolgt.
Diese Erklärungen passen aber nicht zu den schlimmen Taten, die diese Menschen begangen haben. Paul Walczak hat zugegeben: Er hat Geld für Steuern seiner Mitarbeiter für sich selbst ausgegeben. Zum Beispiel für eine teure Jacht. Die Chrisleys haben Banken mit falschen Papieren um sehr viele Millionen Dollar betrogen. Sie haben auch zu wenig Steuern gezahlt und in Luxus gelebt. Todd Chrisley hatte nach einer Pleite viele Millionen Dollar Schulden bei Banken. Sie stellen sich als Opfer dar, obwohl sie große Verbrechen begangen haben. Vielleicht soll damit nur abgelenkt werden, warum sie wirklich begnadigt wurden: als Belohnung für Treue.
Die Affäre um Ashley Bidens Tage-Buch
Dass Elizabeth Fago bei der Sache mit dem Tage-Buch von Ashley Biden mitgemacht hat, macht die Begnadigung ihres Sohnes Paul Walczak noch merkwürdiger. Frau Fago dachte wohl, das Tage-Buch könnte Präsident Trump bei der Wahl im Jahr 2020 helfen. Das Tage-Buch wurde bei einer Spenden-Aktion gezeigt. Bei dieser Aktion war auch der Sohn von Präsident Trump dabei. Die Tochter von Frau Fago soll einer Medien-Gruppe, die Präsident Trump nahesteht (Project Veritas), von dem Tage-Buch erzählt haben.
Nachdem Präsident Trump die Wahl 2024 gewonnen hatte, hat sein Justiz-Ministerium die Untersuchungen zu der Tage-Buch-Affäre im Februar 2025 beendet. Das Justiz-Ministerium ist für die Gesetze und Gerichte zuständig. Niemand wurde angeklagt. Weil das alles so zusammenhängt – die Hilfe der Familie Fago und Walczak für Trump, das Ende der Untersuchungen und dann die Begnadigung – denken viele: Das war ein Geschäft, ein Geben und Nehmen. Die Begnadigung sieht dann nicht wie Gnade aus, sondern wie eine Gegen-Leistung für Hilfe.
Millionen-Schulden durch Begnadigung erlassen
Diese Begnadigungen haben auch große finanzielle Folgen. Das ist moralisch nicht in Ordnung. Paul Walczak musste nicht nur nicht ins Gefängnis. Er musste auch fast 4,4 Millionen Dollar Strafe nicht zurückzahlen. Ein Richter hatte noch gesagt: Reiche Leute kommen nicht einfach so aus dem Gefängnis frei. Die Begnadigung durch Präsident Trump widerspricht dem. Die Chrisleys sollten sogar 17,8 Millionen Dollar zurückzahlen. Eine Begnadigung würde auch diese hohe Geld-Strafe aufheben.
Wenn der Präsident Schulden aus Straftaten einfach erlässt, ist das ein schlechtes Zeichen. Es bedeutet, dass Täter für ihre Schulden nicht geradestehen müssen. Das ist schlimm für die Opfer. Und es ist schlimm für alle, die durch Steuer-Betrug geschädigt wurden. Wenn man solche Vorteile durch sehr teure Abend-Essen oder andere Unterstützung für den Präsidenten bekommen kann, denken viele: Es gibt eine Gerechtigkeit für Reiche und eine für Arme. Dann entscheidet nicht die Tat oder die Reue über eine Begnadigung. Sondern es entscheidet, wie nah man dem Präsidenten steht und wie viel Geld man gibt.
Ein System der Bevorzugung von Freunden
Ein Mitarbeiter aus dem Weißen Haus sagte: Präsident Trump begnadigt oft bekannte Freunde, Unterstützer, Spender und frühere Mitarbeiter. Die neuen Fälle bestätigen das. Auch Scott Jenkins, der frühere Polizei-Chef, und Michele Fiore, eine Politikerin, wurden begnadigt oder Anklagen gegen sie wurden fallen gelassen, obwohl sie schwere Dinge getan haben sollen.
Das wirft die Frage auf: Werden alle Menschen vor dem Gesetz gleich behandelt? Wenn Begnadigungen vor allem dazu da sind, Freunde und reiche Spender zu belohnen, dann werden Freunde bevorzugt. Das nennt man Günstlings-Wirtschaft. Das Ansehen des Präsidenten-Amtes wird dadurch beschädigt. Und die Menschen vertrauen weniger in eine faire Justiz. Manche haben Angst: Solche Beispiele könnten dazu führen, dass das Begnadigungs-Recht in Zukunft noch unfairer genutzt wird. Dann wären persönliche Treue und Geld endgültig wichtiger als Recht und Gerechtigkeit.
Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/gekaufte-gnade-trumps-begnadigungen-als-spiegel-eines-zweifelhaften-amtsverstaendnisses/