
Ein neues Buch sorgt in den USA für viel Aufregung. Es geht um den früheren Präsidenten Joe Biden. Das Buch heißt auf Deutsch „Hybris – Verfall, Vertuschung und Joe Bidens verhängnisvolle Entscheidung“. Geschrieben haben es die bekannten Journalisten Jake Tapper und Alex Thompson. Ein Journalist arbeitet zum Beispiel für Zeitungen oder das Fernsehen. In dem Buch steht: Die Gesundheit von Joe Biden wurde in seiner Zeit als Präsident viel schlechter, als die Menschen wussten. Seine engsten Helferinnen und Helfer und seine Familie sollen versucht haben, das mit allen Mitteln zu verstecken. Das Buch nennt diesen Versuch der Vertuschung und Bidens Entscheidung, trotzdem wieder Präsident werden zu wollen, die „Erbsünde“. Eine Erbsünde ist wie ein großer Fehler ganz am Anfang. Diese Vertuschung hatte schlimme Folgen, nicht nur für Joe Biden persönlich. Sie zeigt auch Probleme bei den Mächtigen in der Politik, bei den Medien und für das Vertrauen der Menschen in die Politik.
Die große Vertuschung: Wie Bidens Umfeld seine Schwäche versteckte
Das Buch beschreibt ein schlimmes Bild. Es erzählt, dass Präsident Biden immer weniger Kraft hatte. Auch sein Denken und Reden sollen deutlich schlechter geworden sein. Dafür gibt es Beispiele: Im Juni 2024 traf Biden den bekannten Schauspieler George Clooney. Clooney ist ein alter Freund von Biden und hatte ein Treffen organisiert, um Geld für die Wahl zu sammeln. Biden soll Clooney aber nicht erkannt haben. Ein Helfer musste ihm Clooneys Namen mehrmals leise sagen. George Clooney soll darüber „bis ins Mark erschüttert“ gewesen sein, also sehr stark geschockt.

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Es soll aber nicht nur manchmal solche Probleme gegeben haben. Helferinnen und Helfer sollen darüber gesprochen haben, ob Biden einen Roll-Stuhl benutzen muss, falls er wiedergewählt wird. Er war schon 2023 einmal so hingefallen, dass es viele Leute mitbekamen. Und er konnte immer schlechter laufen. Um das im Wahl-Kampf gegen Donald Trump zu verstecken, wurde alles genau geplant: Biden musste bei öffentlichen Auftritten nur kurze Wege gehen. Es waren immer Leute um ihn herum, die ihn stützten. Manchmal wurde er sogar extra langsam gefilmt, um sein langsames Gehen zu verstecken. Seine Arbeits-Zeiten als Präsident wurden anscheinend auf die Zeit zwischen 10 Uhr morgens und 16 Uhr nachmittags verkürzt. Reden wurden kürzer gemacht, damit es nicht zu viel für ihn wurde. Dieser Plan, ihn zu schützen und alles zu kontrollieren, wirft wichtige Fragen über richtiges Handeln auf: Darf man das Bild eines Präsidenten so sehr von der Wirklichkeit trennen? Besonders, wenn es darum geht, ob er den wichtigsten Job der Welt noch machen kann? Und welche Verantwortung haben Helferinnen und Helfer, die so etwas nicht nur hinnehmen, sondern sogar extra verstecken?
Der große Fehler: Biden wollte nochmal Präsident werden
Die Autoren Tapper und Thompson nennen es die „Erbsünde“ der Wahl 2024: Joe Biden entschied sich, nochmal Präsident werden zu wollen, obwohl er gesundheitlich so schwach wurde. Der Hauptgrund dafür soll gewesen sein: Biden glaubte fest daran, dass man ihn unbedingt braucht. Auch seine engste Familie und eine kleine Gruppe seiner wichtigsten Beraterinnen und Berater sollen ihn darin bestärkt haben. Diese Gruppe soll alle Zweifel an Bidens Gesundheit als Verrat oder als Hilfe für die politischen Gegner bezeichnet haben. Leute in seiner Partei oder Menschen, die Geld für den Wahl-Kampf gaben und Sorgen hatten, bekamen anscheinend keine ehrlichen Antworten oder wurden beruhigt.
Das Buch sagt: Diese Haltung, die gefährlichen Zeichen nicht zu beachten oder als unwichtig darzustellen, war eine Mischung aus Überheblichkeit und dem Wunsch, die Wahrheit nicht zu sehen. Man glaubte fälschlicherweise, Biden könne frühere Erfolge in der Politik einfach wiederholen. Die Angst, dass Trump nochmal Präsident wird, soll dazu geführt haben, dass man vor der Wahrheit über Bidens Zustand geflüchtet ist, anstatt offen darüber zu reden. Ein bekannter Wahl-Kampf-Planer der Demokratischen Partei wird mit dem harten Vorwurf zitiert: Biden habe der Partei und den Menschen in Amerika eine Wahl „gestohlen“, weil er so lange gewartet hat, bis er aufgab.
Die Folgen: Chaos bei den Demokraten und Fehler der Medien
Der politische Preis für diese Vertuschung war hoch. Im Juni 2024 gab es eine Fernseh-Diskussion zwischen Biden und Trump. Biden machte dabei einen sehr schlechten Eindruck. Der öffentliche Druck wurde sehr groß. Auch George Clooney forderte in einem Artikel für die Zeitung „New York Times“, dass Biden aufhören soll. Schließlich gab Biden am 21. Juli 2024 auf und war kein Kandidat mehr. Seine Vize-Präsidentin Kamala Harris musste dann sehr plötzlich den Wahl-Kampf übernehmen. Sie hatte nur etwas mehr als 100 Tage Zeit, um alles zu organisieren und zu versuchen, die Wahl doch noch zu gewinnen. Viele Fach-Leute, wie zum Beispiel David Plouffe, der früher Wahl-Kampf-Manager von Barack Obama war, sagten: Das ist viel zu kurz. Plouffe meinte, die Partei sei von Biden „ganz schön reingelegt“ worden. Dass Kamala Harris die Wahl verloren hat, sehen viele auch als direkte Folge davon, dass Biden so spät aufgegeben hat.
Interessant ist: Die Berichte sagen auch, dass die Medien vielleicht eine Mit-Schuld tragen. Alex Thompson, einer der Autoren des Buches, hat Ende April 2025 bei einem Treffen von Journalisten selbst Fehler zugegeben. Er sagte, die Medien, auch er selbst, hätten bei dieser Geschichte vieles nicht bemerkt. Es sei nötig, solche Fehler zuzugeben, damit die Leute den Medien wieder mehr vertrauen. Dass die Medien nicht so viel über Bidens Gesundheits-Zustand berichtet haben – vielleicht aus Angst, Trump zu helfen – sieht im Nachhinein wie ein problematischer Fehler aus.
Bidens Reaktion und die langfristigen Folgen
Joe Biden selbst hat immer gesagt, dass seine Denk-Fähigkeit nicht schlechter geworden ist. Auch vor Kurzem hat er Berichte, es gehe ihm viel schlechter, als falsch und ohne Grund zurückgewiesen. Er soll sogar nach der verlorenen Wahl 2024 noch geglaubt haben, er hätte gewonnen, wenn er Kandidat geblieben wäre. Aber dafür gab es laut seinen eigenen Wahl-Kampf-Planern keine Beweise in den Meinungs-Befragungen. Angesichts der vielen Behauptungen im Buch „Hybris“, die das Gegenteil sagen, glaubt man Bidens Worten kaum. Es verstärkt das Bild von einem Präsidenten, der vielleicht nicht mehr gemerkt hat, wie es ihm wirklich geht.
Die Folgen dieser ganzen Geschichte für lange Zeit kann man noch nicht genau sehen. Aber sie werden das Vertrauen in Politikerinnen und Politiker und in das Amt des Präsidenten wahrscheinlich weiter kaputt machen. Die Enthüllungen zeigen deutlich: Ein Präsident und seine engsten Helferinnen und Helfer haben eine sehr große Verantwortung. Und es kann sehr schlimme Folgen haben, wenn diese Verantwortung aufgegeben wird für eigene Wünsche, für falsche Treue und weil man Dinge geheim hält. In einer Demokratie gibt es sowieso schon Probleme durch Streit und falsche Nachrichten. Die Geschichte von Joe Bidens Schwäche und wie sie vertuscht wurde, ist eine schlimme Erfahrung. Sie sollte uns alle wachrütteln und wir müssen daraus lernen.
Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/bidens-schatten-die-anatomie-einer-vertuschung-und-ihr-bitterer-preis-fuer-die-demokratie/