
Künstliche Intelligenz, kurz KI, verändert gerade sehr viel. Besonders KI-Programme, die neue Dinge machen können, wie zum Beispiel Texte schreiben. Ein bekanntes Programm heißt ChatGPT. Diese KI verändert unsere Arbeit und wie wir lernen in Schulen und Universitäten. Am Anfang hatten viele Leute Angst, dass KI alle Arbeits-Plätze zerstört. Andere haben geglaubt, KI löst alle Probleme. Jetzt sehen wir es genauer: KI ist nicht nur gut oder nur schlecht. KI kann helfen, Dinge schneller und besser zu machen. Aber wir müssen auch neue Dinge lernen. Und wir müssen über Regeln für KI und neue Ideen für das Lernen nachdenken. Die große Aufregung vom Anfang ist vorbei. Jetzt überlegen wir, wie Menschen und KI-Maschinen gut zusammenleben und arbeiten können. Aber das ist nicht immer einfach und es gibt noch viele Aufgaben zu lösen.
KI bei der Arbeit: Mehr Helfer als Job-Zerstörer?
Die Vorhersagen, dass KI sehr schnell ganze Berufe überflüssig macht, sind bisher nicht so schlimm eingetreten. Bekannte KI-Wissenschaftler, wie Geoffrey Hinton, haben zum Beispiel gesagt, dass man bald keine Ärzte mehr für Röntgen-Bilder braucht. Das war 2016. Aber das stimmt so nicht, oder es dauert zumindest länger. Ein gutes Beispiel ist die Mayo Clinic, ein großes Krankenhaus in den USA. Dort sehen die Ärztinnen und Ärzte KI nicht als Job-Zerstörer. Für sie ist KI eine Hilfe, um schneller zu arbeiten. KI ist dort wie ein „zweites Augenpaar“. Sie macht Bilder besser und erledigt einfache Aufgaben automatisch. Aber die schwierige Arbeit, Krankheiten zu erkennen und Patientinnen und Patienten zu beraten, machen weiter die Fach-Ärztinnen und Fach-Ärzte. Seit der Vorhersage von Herrn Hinton sind bei der Mayo Clinic sogar 55 Prozent mehr Menschen in der Radiologie eingestellt worden. Ähnlich ist es bei Leuten, die Texte schreiben oder kreativ arbeiten. Organisationen sagen: ChatGPT kann helfen, schneller zu schreiben. Dann haben die Menschen mehr Zeit für wichtige Planungs-Arbeit. KI ersetzt die Autorinnen und Autoren also nicht ganz. Es scheint so zu sein: Je schwieriger eine Arbeit ist und je mehr Menschen Dinge selbst verstehen und miteinander reden müssen, desto eher hilft KI nur als Werkzeug. Sie ersetzt den Menschen nicht komplett. Trotzdem haben viele Menschen Angst um ihre Arbeit. Eine Umfrage hat gezeigt: 62 Prozent der Menschen, die Arbeit suchen, haben Angst, dass KI schlecht für ihren Beruf sein könnte.

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Die neue KI kann mehr als alte Programme
Die neuen KI-Systeme, besonders große Sprach-Modelle wie ChatGPT, sind ganz anders als frühere neue Techniken. Alte Computer-Programme haben nach festen Regeln gearbeitet, die vorher eingegeben wurden. Die neuen KI-Systeme lernen aber aus sehr vielen Informationen. Sie können von selbst Texte, Bilder oder Computer-Codes machen, die fast wie von Menschen gemacht aussehen. Sie können auch komplizierte Probleme durchdenken. Das machen sie, indem sie Probleme in kleine Schritte aufteilen oder Dinge einfach ausprobieren. Firmen wie OpenAI entwickeln das gerade. Das ist ein großer Fortschritt. Es scheint, als ob diese KI-Systeme Denk-Aufgaben nicht nur erledigen, sondern sie auch verstehen und neue Ideen dafür haben können. Das hat schon dafür gesorgt, dass Menschen produktiver arbeiten, also mehr schaffen: Studien haben gezeigt, dass Arbeits-Abläufe bis zu 55 Prozent schneller werden, zum Beispiel beim Schreiben von Texten oder beim Entwickeln von Computer-Programmen mit KI-Hilfe. Der Wirtschafts-Wissenschaftler David Autor sagt: Diese Fähigkeit der KI, sich anzupassen, zu lernen und Probleme auf verschiedene Arten zu lösen, ist etwas ganz Neues. Es ist mehr als nur das automatische Erledigen von Arbeit. Es verändert stark, wie wir denken und neue Ideen haben.
Probleme mit KI: Rechte, Datenschutz und Fehler
Je mehr KI kann, desto größer werden auch die moralischen und rechtlichen Probleme. Ein großes Problem ist das Urheber-Recht. Das ist das Recht an eigenen Werken, zum Beispiel an Texten oder Bildern. KI-Modelle lernen oft mit solchen Werken, die eigentlich anderen Leuten gehören und geschützt sind. Die Zeitung „New York Times“ hat deswegen die KI-Firmen OpenAI und Microsoft verklagt. Schriftstellerinnen wie Curtis Sittenfeld erleben, dass ihre Bücher ohne ihre Erlaubnis und ohne Bezahlung benutzt wurden, um KI zu trainieren. Diese KI kann jetzt vielleicht sogar so schreiben wie sie. Auch beim Schutz von persönlichen Daten gibt es Sorgen. Es gab einen seltsamen Fall mit einem Professor namens David Mayer. ChatGPT konnte seinen Namen eine Zeit lang nicht nennen. Wahrscheinlich wurde er mit jemandem auf einer Terror-Liste verwechselt, und eine Schutz-Funktion hat falsch reagiert. Solche Fälle zeigen: Wir brauchen klare Regeln. Man muss wissen, wie die KI-Programme arbeiten. Und es muss klar sein, wer schuld ist, wenn KI Fehler macht. Manchmal erfindet KI auch Dinge oder falsche Quellen. Das nennt man „Halluzinieren“. Bei vielen KI-Systemen weiß man nicht genau, wie sie zu einer Entscheidung kommen. Sie sind wie eine „Blackbox“, eine schwarze Kiste. Das macht es schwer, Fehler zu finden und zu verstehen.
Große Veränderungen für Schulen und Universitäten
Kaum ein Bereich ist so direkt von KI-Chatbots betroffen wie die Bildung, also Schulen und Universitäten. Am Anfang gab es Panik: Viele hatten Angst, dass Schülerinnen und Schüler und Studierende massenhaft bei Haus-Arbeiten betrügen, indem sie Texte von KI schreiben lassen. Darauf haben Schulen und Universitäten verschieden reagiert: Manche haben KI verboten. Andere versuchen, KI gut in den Unterricht einzubauen. Professoren wie Antony Aumann gestalten ihren Unterricht neu. Sie lassen zum Beispiel erste Entwürfe im Unterricht schreiben oder machen mündliche Prüfungen. Sie nutzen ChatGPT auch als Thema zum Diskutieren, um das kritische Denken der Studierenden zu fördern. Bildungseinrichtungen wie die University of Florida erklären, was KI ist, und passen ihre Regeln für ehrliches Arbeiten an. Die Aufgabe ist: Man muss Leistungen neu bewerten. Nicht nur die fertige Arbeit ist wichtig, sondern auch, wie jemand lernt und ob er oder sie KI-Texte gut prüfen und kritisch nutzen kann. Ob Programme, die KI-Texte erkennen sollen (KI-Detektoren), eine Lösung sind, wird noch diskutiert. Man ist nicht sicher, ob sie gut funktionieren, besonders wenn jemand nicht in seiner Mutter-Sprache schreibt.
Verschiedene Meinungen zu KI: Freude und Sorge
Die Meinungen zu KI sind oft sehr unterschiedlich. Manche Arbeiterinnen und Arbeiter oder Studierende sehen KI als gute Hilfe, um schneller zu arbeiten oder die Arbeit leichter zu machen. Andere haben eher Angst, ihre Arbeit zu verlieren oder dass menschliche Fähigkeiten weniger wert werden. Eine Umfrage von Pew Research hat gezeigt: 80 Prozent der Amerikaner nutzen KI bei der Arbeit kaum. Nur wenige sind von den Vorteilen überzeugt. 52 Prozent machten sich Sorgen. Besonders schwierig wird es, wenn Lehrerinnen und Lehrer oder Professorinnen und Professoren selbst KI-Programme für ihre Unterrichts-Vorbereitung oder für das Bewerten von studentischen Arbeiten nutzen, es den Studierenden aber verbieten. Das empfinden viele als unfair. Das kann zu Beschwerden führen. Manche fordern sogar Geld für Studien-Gebühren zurück, wie ein Fall an der Northeastern University zeigt. Diese Unterschiede können auch zu großen sozialen Problemen führen. Studien deuten an: KI könnte den Unterschied zwischen Arm und Reich größer machen. Denn KI gefährdet vor allem Arbeits-Plätze mit einfachen, sich wiederholenden Aufgaben. Menschen, die sehr gut mit KI umgehen können, sogenannte „Prompt Engineers“ oder KI-Strategen, haben dagegen Vorteile.
Wichtige neue Fähigkeit: KI richtig fragen
In einer Welt, in der KI-Programme auf Befehl Texte, Bilder oder Analysen machen, wird eine neue Fähigkeit sehr wichtig: Man muss diesen Werkzeugen genau und gut sagen können, was sie tun sollen. Das nennt man „Prompt Engineering“. Das ist die Kunst, die richtigen Fragen und Anweisungen zu formulieren. Nur so bekommt man von der KI die gewünschten Ergebnisse in guter Qualität. Das wird eine gefragte Fähigkeit bei der Arbeit und in der Bildung. Es geht nicht mehr nur darum, was man weiß. Sondern auch darum, wie gut man KI als Partner nutzen kann, um Wissen zu finden, besser zu machen und anzuwenden. Dafür muss man genau verstehen, wie KI funktioniert und was sie nicht kann. Und man muss die Ergebnisse von KI kritisch bewerten können.
Die Zukunft mit KI gestalten: Regeln und Verantwortung
Die Ideen für die Zusammen-Arbeit von Mensch und KI in der Zukunft sind eine Mischung aus Freude und Vorsicht. Experten wie Dr. John Halamka von der Mayo Clinic glauben: In wenigen Jahren könnte es ein Fehler von Ärztinnen und Ärzten sein, wenn sie KI nicht nutzen – aber immer zusammen mit dem Wissen von Menschen. Selbst Geoffrey Hinton sieht die Zukunft darin, dass KI und Ärzte zusammenarbeiten und so die Arbeit besser und genauer wird. Aber für diesen Übergang müssen Politik und Firmen kluge Entscheidungen treffen. Wir brauchen klare Regeln für das Urheber-Recht, für den Daten-Schutz und dafür, wer haftet, wenn Fehler passieren. Schulen und Universitäten müssen ihre Lehr-Pläne ändern. Sie müssen beibringen, wie man gut mit KI umgeht (Medien-Kompetenz). Und sie müssen das kritische Denken stärken, anstatt nur Wissen abzufragen, das eine KI leicht nachmachen kann. Die Aufgabe ist: Wir müssen die klaren Vorteile von KI nutzen, um produktiver zu sein und schwierige Probleme zu lösen. Aber wir dürfen dabei nicht gegen wichtige moralische Regeln verstoßen, große soziale Probleme riskieren oder die Entwicklung von wichtigen menschlichen Fähigkeiten vernachlässigen. Wir lernen jetzt als Gesellschaft gerade sehr viel darüber, wie wir die Spiel-Regeln für eine Zukunft festlegen, in der KI ein fester Teil von unserem Leben sein wird.
Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/ki-revolution-zwischen-jobkiller-panik-und-produktivitaetswunder-eine-neue-realitaet-fuer-arbeit-und-bildung/