Ein schrecklicher Mord in den USA: Gewalt in der Politik

Illustration: KI-generiert

In den USA ist etwas Schreckliches passiert. Eine bekannte Politikerin, ihr Mann und sogar ihr Hund wurden in ihrem eigenen Haus ermordet. Der Mord passierte im Bundes-Staat Minnesota. Die Politikerin hieß Melissa Hortman. Diese Tat ist nicht nur ein schlimmes Verbrechen. Sie ist auch ein Zeichen für ein großes Problem in Amerika. Der Hass und der Streit in der Politik werden immer größer und führen nun zu gezielter Gewalt gegen Menschen. Die Tat zwingt die Menschen in den USA, über die schlimmen Folgen von hasserfüllter Sprache nachzudenken.

Was ist genau passiert?

In der Stadt Minneapolis haben viele Menschen Abschied von Melissa Hortman und ihrem Mann Mark genommen. Ihre Särge wurden in einer großen Kirche aufgestellt. Zwischen den Särgen stand eine kleine Urne. Darin war die Asche von ihrem Hund Gilbert. Auch er wurde getötet. Es war eine sehr traurige und stille Feier. Alle waren fassungslos. Später wurden die Särge und die Urne sogar im Kapitol aufgebahrt. Das Kapitol ist das wichtigste Regierungs-Gebäude in Minnesota. Es ist eine sehr große Ehre, dort aufgebahrt zu werden. Dass diese Ehre auch dem Mann und dem Hund gezeigt wurde, war etwas Besonderes. Es war ein Zeichen der Trauer in einer Zeit, in der die politische Gewalt in den USA immer schlimmer wird.

Der Mord an der Familie Hortman ist ein Höhepunkt von einer gefährlichen Entwicklung. In der amerikanischen Politik sehen sich die Gegner nicht mehr nur als Konkurrenten. Sie sehen sich immer öfter als Feinde, die man bekämpfen muss. Die Geschichte von diesem Verbrechen zeigt zwei Seiten von Amerika, die nicht mehr zusammenpassen. Auf der einen Seite war eine Politikerin, die immer versucht hat, Kompromisse zu finden. Auf der anderen Seite war ein Mörder voller Hass und Verschwörungs-Gedanken.

Wer war die Politikerin Melissa Hortman?

Melissa Hortman war eine Politikerin, wie es sie heute nur noch selten gibt. Sie war Mitglied der Demokratischen Partei. Aber auch Politikerinnen und Politiker der anderen großen Partei, den Republikanern, haben sie respektiert. Alle sagen: Sie wollte immer Probleme lösen und hat pragmatisch gehandelt. Das bedeutet, sie hat nach praktischen Lösungen gesucht, die für die Menschen funktionieren. Früher war sie die Sprecherin vom Repräsentanten-Haus in Minnesota. Das ist ein Teil vom Parlament in Minnesota.

Sie war dafür bekannt, dass sie versucht hat, zwischen den Parteien zu vermitteln. Sie hat auch schwierige Entscheidungen getroffen, um dem Staat zu helfen. Einmal hat sie einem Gesetz von den Republikanern zugestimmt, obwohl es ihr sehr schwerfiel. Sie tat das, um den Staats-Haushalt zu retten und sicherzustellen, dass die Regierung weiterarbeiten kann. Sie sagte damals mit Tränen in den Augen: „Ich habe getan, was Anführerinnen und Anführer tun. Ich habe die Arbeit für die Menschen in Minnesota erledigt.“ Selbst ihr politischer Gegner von den Republikanern sagte: Wir haben oft stark gestritten, aber wir haben uns immer gegenseitig respektiert.

Wer ist der Mörder?

Der Mann, der die Morde begangen haben soll, heißt Vance Boelter. Er ist 57 Jahre alt. Nach einer der größten Such-Aktionen in der Geschichte von Minnesota wurde er verhaftet. Die Polizei sagt, er hat nicht nur die Hortmans und ihren Hund getötet. Er hat auch einen anderen Politiker der Demokraten und dessen Frau schwer verletzt. Die Ermittlerinnen und Ermittler haben herausgefunden, dass der Mann in einer eigenen Welt aus extremen Ideen gelebt hat.

Ein Freund beschrieb ihn als starken Gegner von Abtreibungen und als großen Unterstützer von Donald Trump. Er war auch ein sogenannter „Doomsday Prepper“. Das sind Menschen, die sich auf eine große Katastrophe oder das Ende der Welt vorbereiten. Sie sammeln Waffen und Vorräte. Der Mann hat seiner Familie nach der Tat eine Nachricht geschickt. Darin stand: „Bereitet euch auf einen Krieg vor.“

Das Besondere ist: Der Mann war selbst ein kleiner Teil von dem politischen System, das er so gehasst hat. Er wurde früher in einen Wirtschafts-Ausschuss des Staates berufen. Dort saß er sogar in einer Sitzung mit einem der Politiker, die er später angegriffen hat. Es ist unklar, ob sie sich persönlich kannten. Aber es zeigt, wie heimtückisch der Mann war. Am Tag arbeitete er in staatlichen Gruppen mit. In der Nacht plante er, die Vertreterinnen und Vertreter dieses Staates zu ermorden.

Eine falsche Polizei-Uniform als Waffe

Die Methode des Mörders war besonders erschreckend. Er hat sich als Polizist verkleidet. Er trug eine Schutz-Weste und ein Polizei-Abzeichen. Er fuhr ein Auto, das wie ein Polizei-Auto aussah. So hat er sich das Vertrauen seiner Opfer erschlichen. Er hat an ihre Türen geklopft und gerufen: „Das ist die Polizei!“ Er hat behauptet, es habe in der Nähe eine Schießerei gegeben.

Diese Methode ist ein Angriff auf die ganze Gesellschaft. Denn die Menschen vertrauen normalerweise der Polizei und sehen sie als Schutz. Wenn ein Mörder die Uniform der Polizei als Maske benutzt, zerstört er dieses Vertrauen. Die Menschen fühlen sich dann zu Hause nicht mehr sicher. Die Verkleidung war so gut, dass sogar eine echte Polizistin den Mörder in seinem Auto für einen Kollegen hielt. Der Mann hatte einen genauen Plan. Er hatte die Häuser von mindestens vier Politikerinnen und Politikern der Demokraten ausgespäht. Er wollte einen Terror-Anschlag gegen sie durchführen.

Die Geschichte vom Hund Gilbert

Mitten in der ganzen Trauer und Wut gibt es auch eine zärtliche Geschichte. Es ist die Geschichte vom Hund der Familie, Gilbert. Diese Geschichte hat viele Menschen in den USA sehr berührt. Gilbert war ein Golden Retriever. Er war zuerst in der Ausbildung zu einem Dienst-Hund. Dienst-Hunde helfen zum Beispiel blinden oder kranken Menschen. Melissa Hortman und ihr Mann haben sich ehrenamtlich bei der Organisation für Dienst-Hunde engagiert.

Aber Gilbert war für den Job als Dienst-Hund nicht geeignet. Man sagte, er sei „zu freundlich“ und fiel deshalb durch die Prüfung. Melissa Hortman freute sich darüber und hat Gilbert dann als Familien-Hund adoptiert. Er wurde ein geliebtes Familien-Mitglied. Dass auch der Hund bei dem Angriff getötet wurde, macht die Tat noch grausamer.

Die Ehrung für Gilbert im Kapitol war ein besonderes Zeichen. Vor dem Gebäude standen trauernde Bürgerinnen und Bürger. Es kamen auch Freiwillige mit Therapie-Hunden, um Trost zu spenden. Jemand legte eine Schachtel Hunde-Kekse mit der Aufschrift „Für den besten Jungen“ nieder. Gilbert ist für viele Menschen ein Symbol für die Unschuld und die Menschlichkeit. Der politische Hass hat diese Menschlichkeit zerstört. Die erwachsenen Kinder der Hortmans haben die Menschen um etwas gebeten. Sie sagten: Wenn ihr an unsere Eltern denken wollt, dann streichelt einen Hund. Am besten einen Golden Retriever, aber jeder andere Hund ist auch gut. Das ist ein berührender Aufruf, das einfache und gute Miteinander nicht zu verlieren.

Ein Weck-Ruf für die USA?

Der Mord hat Minnesota und die ganzen USA schockiert. In den Trauer-Reden wurde der Bundes-Staat als neues „Ground Zero für politische Gewalt“ bezeichnet. „Ground Zero“ nennt man den Ort in New York, wo die Terror-Anschläge vom 11. September 2001 stattfanden. Es bedeutet, dass Minnesota jetzt ein neuer, schrecklicher Mittel-Punkt für Gewalt ist. Der Vergleich zeigt, wie ernst die Lage ist. Wichtige Politikerinnen und Politiker wie der ehemalige Präsident Joe Biden waren bei den Trauer-Feiern dabei.

Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, hielt eine eindringliche Rede. Er sagte, die Menschen sollen diesen schrecklichen Moment nutzen, um nachzudenken. Er sagte: Wir müssen überprüfen, wie wir miteinander umgehen und wie wir übereinander sprechen. Die Politik soll wieder so sein, wie Melissa Hortman sie gelebt hat: Man darf kämpfen und anderer Meinung sein, aber man darf niemals die gemeinsame Menschlichkeit vergessen.

Die Frage ist nun, ob dieser Schock etwas verändern wird. Die Wut und der Hass sind immer noch da. Der Mörder wartet im Gefängnis auf seinen Prozess. Er hat sich über die schlechten Bedingungen im Gefängnis beschwert. Seine Anwältin sagt, das sei nicht in Ordnung. Aber der Chef der Polizei findet diese Beschwerden ekelhaft und eine Beleidigung für die Opfer. Daran sieht man, wie tief die Gräben in der Gesellschaft sind.

Der Mord an Melissa Hortman, ihrem Mann und ihrem Hund war kein Zufall. Er war das Ergebnis von einer politischen Stimmung, in der Feind-Bilder geschaffen und Hass normalisiert werden. Ihr Tod ist eine Warnung an alle: Worte haben Folgen. Die Spirale aus Hass kann direkt zu Gewalt führen. Die Bilder der Särge und der Urne im Kapitol sind eine Anklage. Sie zeigen, dass das System eine Frau, die immer Brücken bauen wollte, nicht vor dem Hass schützen konnte. Ob die USA diesen Weck-Ruf hören, wird über die Zukunft der amerikanischen Demokratie entscheiden.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/amerikas-gespaltene-seele-der-mord-an-melissa-hortman-und-die-neue-aera-des-politischen-terrors/

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