Ein harter Streit zwischen der US-Regierung und den Universitäten

Illustration: KI-generiert

Die Regierung von Präsident Donald Trump führt einen harten Kampf gegen die berühmtesten Universitäten in Amerika. Im Zentrum steht die Harvard University, aber der Streit betrifft viele Hochschulen. Bei diesem Konflikt werden internationale Studentinnen und Studenten als Druckmittel benutzt. Kritiker sagen, dass die Regierung damit die akademische Freiheit bedroht und dem Ansehen Amerikas in der Welt schadet.

Der Streit hat sich in letzter Zeit stark verschärft. Die Regierung nutzt viele verschiedene Mittel, um die Universitäten unter Druck zu setzen. Vor allem Harvard, die älteste und reichste Universität der USA, ist ein Ziel. Aber es geht um mehr als nur um Harvard. Es geht um eine Strategie, politische Gegner mit der vollen Macht des Staates anzugreifen. Dabei sind die internationalen Studierenden die Leidtragenden. Ihre Zukunft in den USA ist unsicher.

Die Gründe der Regierung für den Streit

Die Regierung von Präsident Trump nennt verschiedene Gründe für ihr hartes Vorgehen. Offiziell spricht sie von nationaler Sicherheit. Sie hat zum Beispiel versucht, Harvard die Erlaubnis zu entziehen, internationale Studierende aufzunehmen. Als Grund wurde genannt, dass die Universität nicht gut genug auf Anfragen der Behörden reagiert habe. Ein weiterer Grund ist die Angst vor Spionage und dem Diebstahl von geistigem Eigentum, besonders durch chinesische Studierende in technischen Fächern.

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Unter dieser Oberfläche gibt es aber auch einen tiefen politischen Konflikt. Konservative Kritiker sehen Harvard schon lange als einen Ort des linken Denkens. Sie werfen der Universität vor, dass sie Judenhass auf dem Campus dulde, besonders bei pro-palästinensischen Protesten. Mit diesen Vorwürfen will die Regierung große Veränderungen an der Universität erzwingen. Sie fordert zum Beispiel, dass Harvard mehr auf Leistung bei Einstellungen achtet, die ideologische Vielfalt überprüft und Programme für mehr Gleichheit und Vielfalt schließt. Weil Harvard sich weigert, diese Forderungen zu erfüllen, hat die Regierung den Streit verschärft. Sie hat zum Beispiel Forschungs-Gelder in Milliardenhöhe gestrichen.

Überraschender Effekt: Trumps Politik könnte China helfen

Die harte Politik der USA gegen chinesische Studierende könnte überraschenderweise China helfen. Die chinesische Regierung unter Xi Jinping möchte schon lange, dass das Land technologisch unabhängig wird. Sie hat viel Geld in die eigenen Universitäten investiert. Die Zeit, in der China seine besten Talente ins Ausland schicken musste, um Wissen zu sammeln, geht vielleicht zu Ende.

Für China ist es sogar ein Risiko, wenn die eigene Elite an amerikanischen Universitäten ausgebildet wird. Die chinesische Regierung hat Angst, dass ihre Studierenden dort mit Ideen über Demokratie und Freiheit in Kontakt kommen. Die US-Politik, die chinesische Studierende jetzt verdächtigt und ihnen die Einreise erschwert, kommt China vielleicht sogar gelegen. So kann China die eigenen Spitzenkräfte im Land halten. Die Zahlen zeigen schon einen Trend: Es kommen weniger chinesische Studierende in die USA.

Harvard kämpft, Columbia verhandelt

Die großen Universitäten reagieren unterschiedlich auf den Druck aus Washington. Harvard hat sich für den Weg des Kampfes entschieden. Die Universität hat die Regierung verklagt, weil sie die Eingriffe für illegal hält. Harvard sagt, die Regierung bestraft sie nur aus politischen Gründen, weil sie ihre akademische Unabhängigkeit verteidigt. Dieser Weg hat Harvard einige Erfolge vor Gericht gebracht, ist aber sehr teuer und anstrengend.

Die Columbia University in New York hat einen anderen Weg gewählt: den der Verhandlung. Als die Regierung drohte, Forschungs-Gelder zu streichen und die Kontrolle über einen Fachbereich zu übernehmen, hat die Universitäts-Leitung verhandelt. Sie hat einige Regeln für Proteste verschärft und ist der Regierung in einigen Punkten entgegengekommen. So hat Columbia vorerst größeren Schaden vermieden. Dafür wird die Universität aber kritisiert, dass sie ihre Prinzipien verraten habe.

Die Waffen der Regierung

Um ihren Willen durchzusetzen, nutzt die Regierung von Trump viele verschiedene Werkzeuge. Zuerst versuchte sie, Harvard die wichtige Erlaubnis (SEVP-Zertifizierung) wegzunehmen, internationale Studierende aufzunehmen. Als ein Gericht das stoppte, erließ der Präsident eine besondere Anordnung, eine Proklamation. Damit wollte er die Einreise von Studierenden für Harvard blockieren.

Gleichzeitig wurden die Regeln für Visa verschärft. Studierende müssen jetzt ihre Social-Media-Konten offenlegen. Die Beamten sollen dort nach feindseligen Beiträgen gegen die USA suchen. Außerdem werden Visa für Studierende von Universitäten bevorzugt, die nur wenige internationale Studierende haben. Das benachteiligt fast alle großen Forschungs-Universitäten. Zusätzlich droht die Regierung damit, Harvard die Steuer-Befreiung zu entziehen und hat Untersuchungen durch das Justiz-Ministerium eingeleitet.

Die Untersuchung als Strafe

Das Vorgehen gegen die Universitäten folgt einem Muster der Trump-Regierung. Sie nutzt Ermittlungen als politische Waffe. Oft ist schon die Einleitung einer Untersuchung die eigentliche Strafe, egal was am Ende dabei herauskommt. Solche Verfahren sind für die Betroffenen sehr teuer, schaden ihrem Ruf und sind eine große emotionale Belastung.

Die menschlichen Kosten des Konflikts

Während Politiker und Anwälte streiten, leiden die internationalen Studierenden und Wissenschaftler direkt unter dem Konflikt. Sie leben in einem Klima der Angst und Unsicherheit. Sie haben das Gefühl, ein Spielball in einem politischen Machtkampf zu sein.

Die Folgen sind sehr konkret: Studierende wurden an Flughäfen abgewiesen und mussten in ihre Heimatländer zurückkehren. Anderen wurden Visa verweigert oder Termine in den Konsulaten gestrichen. Viele trauen sich nicht mehr, ihr Studium in den USA zu beginnen, selbst wenn sie ein Visum haben. Einem Jura-Studenten wurde sogar ein Stipendium von 50.000 Dollar gestrichen, weil dem Geldgeber das Risiko zu groß war.

Harvard sagt: „Ohne internationale Studierende sind wir nicht wir selbst“

Für Harvard geht es in diesem Streit um seine Identität. Die Universität hat in ihrer Klage geschrieben: „Ohne seine internationalen Studierenden ist Harvard nicht Harvard.“ Das zeigt, wie wichtig die besten Köpfe aus aller Welt für den Ruf und den Erfolg der Universität sind. Der internationale Charakter prägt die Forschung, die Lehre und die Kultur. Viele Fachbereiche sind auf Talente aus dem Ausland angewiesen. Ein Verlust dieser Studierenden würde auch das Geld-Modell der Universität erschüttern.

Widersprüchliche Signale des Präsidenten

Die Haltung von Präsident Trump ist oft widersprüchlich. Einerseits fährt seine Regierung einen sehr harten Kurs gegen die Universitäten. Andererseits macht der Präsident manchmal versöhnliche Aussagen. Zum Beispiel sagte er einmal, chinesische Studenten seien willkommen und es sei eine Ehre, sie zu haben. Das passierte, während seine Regierung gleichzeitig die Visa für chinesische Studierende stark einschränkte. Diese widersprüchlichen Signale sorgen für noch mehr Verwirrung.

Gibt es eine Einigung am Horizont?

Trotz des harten Streits gibt es Anzeichen für eine mögliche Annäherung. Berichten zufolge sprechen Harvard und die Regierung wieder miteinander über eine Lösung. Präsident Trump hat selbst auf Social Media eine „historische“ Einigung angedeutet. Ein Kompromiss könnte so aussehen: Die Regierung gibt einen Teil der Forschungs-Gelder wieder frei. Im Gegenzug müsste Harvard weitere Zusagen machen, seine internen Regeln zu ändern. Für Harvard ist das ein schwieriger Balance-Akt.

Andere Länder nutzen die Chance

Während die USA es internationalen Talenten schwerer machen, sehen andere Länder eine große Chance. Universitäten in Japan oder Hongkong werben aktiv um die besten Studierenden und Forscher, die sich von den USA abwenden. Sie locken mit einer guten Ausbildung und einem freundlicheren Empfang. Wenn die USA ihren Ruf als bester Ort für Bildung und Forschung verlieren, könnte das langfristige Folgen haben. Es könnte die Position der USA als Anführer in Wissenschaft und Innovation schwächen.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/harvard-im-visier-wie-trumps-kampf-gegen-die-elite-universitaeten-die-amerikanische-wissenslandschaft-erschuettert/

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