
Es gibt einen großen und gefährlichen Streit im Nahen Osten. Die Länder Israel, Iran und die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) sind daran beteiligt. Auf der ganzen Welt haben die Menschen Angst vor einem großen Krieg. Raketen und Bomben flogen.
Und dann hat der amerikanische Präsident Donald Trump etwas sehr Überraschendes getan. Er hat den Krieg nicht mit einem wichtigen Vertrag oder in einem großen Treffen beendet. Er hat den Krieg mit einer Nachricht in großen Buchstaben im Internet auf seiner Social-Media-Plattform beendet. Er schrieb: „GLÜCKWÜNSCHE AN DIE WELT. ES IST ZEIT FÜR FRIEDEN!“
Nach dieser Nachricht waren viele Menschen verwirrt. Die Regierung von Präsident Trump feierte einen Waffen-Stillstand. Ein Waffen-Stillstand bedeutet, dass alle aufhören zu schießen. Aber zur gleichen Zeit haben Nachrichten-Agenturen gemeldet: Der Iran schießt weiter Raketen auf Israel. Der Iran hat zwar gesagt, dass er mit dem Waffen-Stillstand einverstanden ist. Aber er hat auch gesagt: Man hat uns dazu gezwungen. Und Israel hat zuerst gar nichts dazu gesagt.

USA Politik Leicht Gemacht: Politik in den USA – einfach erklärt.
Dieser Konflikt dauerte 12 Tage. Präsident Trump nennt ihn den „12-Tage-Krieg“. Dieser Streit ist ein Beispiel für eine neue Art von Krieg und Politik. Die Entscheidungen werden schnell und von einer Person allein getroffen. Und alles wird im Internet wie eine große Show gezeigt. Der Frieden wurde mit einem Klick im Internet verkündet. Aber dieser Frieden ist sehr unsicher. Er wurde auf unsicheren Nachrichten im Internet aufgebaut.
Wie der Streit immer schlimmer wurde
Der Streit wurde sehr schnell immer schlimmer. Zuerst hat Israel den Iran stark angegriffen. Der Chef von Israel, Benjamin Netanjahu, hat gesagt: Wir wollen zwei große Gefahren vom Iran beseitigen. Das sind die iranischen Atom-Waffen und die iranischen Raketen.
Dann haben auch die USA den Iran direkt angegriffen. Die USA sind ein wichtiger Partner von Israel. Die USA haben mit besonderen Flug-Zeugen und Bomben drei wichtige Atom-Anlagen im Iran angegriffen. Präsident Trump hat gesagt: Wir machen das, um Israel zu helfen und das iranische Atom-Programm zu stoppen.
Der Iran hat darauf reagiert. Aber er hat das sehr klug und vorsichtig gemacht. Der Iran wollte keinen riesigen Krieg anfangen. Deshalb hat der Iran ein Ziel mit einem hohen symbolischen Wert angegriffen. Das war ein großer Militär-Stützpunkt der USA im Land Katar. Wichtig war aber: Der Iran hat die USA und Katar vorher über den Angriff informiert. So konnten sich die Soldatinnen und Soldaten in Sicherheit bringen. Es wurde fast niemand verletzt. Das war ein klares Signal. Der Iran wollte nach den Angriffen der USA sein Gesicht wahren und Stärke zeigen. Aber gleichzeitig wollte er den Streit nicht noch schlimmer machen. Es war eine geplante Rache mit einer eingebauten Not-Bremse.
Der Präsident beendet den Krieg im Internet
Präsident Trump hat auf den Angriff vom Iran ganz anders reagiert als erwartet. Er hat den Angriff nicht als schlimmen Kriegs-Akt bezeichnet. Er hat ihn heruntergespielt und gesagt, die Reaktion vom Iran war sehr schwach. Er hat sich sogar beim Iran dafür bedankt, dass er den Angriff vorher angekündigt hat.
Danach hat er auf seiner Internet-Plattform Truth Social den Krieg für beendet erklärt. Er hat sich selbst als den großen Friedens-Macher dargestellt, der alles alleine gelöst hat. Er hat dem Konflikt auch gleich einen Namen gegeben: „DER 12-TAGE-KRIEG“. Präsident Trump hat sogar behauptet, dass die amerikanischen Angriffe die Atom-Anlagen im Iran angeblich komplett zerstört haben. Das sollte er auf Satelliten-Bildern gesehen haben. Aber andere Fach-Leute vom Militär waren da viel vorsichtiger mit ihren Aussagen. Dieser Streit zeigt: Was der Präsident sagt, und was in der Wirklichkeit passiert, sind oft zwei verschiedene Dinge.
Ein Frieden, der nicht lange hält
Der Frieden, den Präsident Trump im Internet verkündet hat, war sehr zerbrechlich. Kurz nachdem Trump den Frieden verkündet hat, wurde es wieder gefährlich. Der Iran hat neue Raketen auf Israel geschossen. Dabei starben auch Menschen. Israel hat seine Leute in der iranischen Haupt-Stadt Teheran gewarnt. Das war ein Zeichen für neue Angriffe.
Der Frieden von Präsident Trump existierte also vor allem in seiner eigenen Nachricht. Die genauen Regeln für den Waffen-Stillstand waren unklar. Israel hatte nichts offiziell bestätigt. Und die Gewalt ging weiter. Viele Fragen waren offen. Zum Beispiel: Wo ist das gefährliche Material aus den zerstörten Atom-Anlagen geblieben? Der Streit war also noch lange nicht zu Ende.
Die geheimen Helfer im Hintergrund
Während im Internet laut über den Frieden geredet wurde, haben andere Leute im Geheimen verhandelt. Eine sehr wichtige Rolle spielte dabei das Land Katar. Katar ist ein kleines, aber reiches Land in der Region. Es hat gute Beziehungen zu den USA und auch zum Iran.
Der Chef von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, hat zwischen den Feinden vermittelt. Präsident Trump hat den Chef von Katar gebeten, den Iran von einem Waffen-Stillstand zu überzeugen. Das hat Katar dann auch geschafft. Katar hilft in solchen Krisen, weil es dadurch seine eigene Macht und Bedeutung in der Region zeigen kann.
Streit in den USA: Durfte Präsident Trump das?
Der Konflikt hat auch zu einem großen Streit in der amerikanischen Politik in Washington geführt. Präsident Trump hat die Militär-Angriffe befohlen, ohne den Kongress zu fragen. Der Kongress ist das Parlament der USA. Er macht die Gesetze und muss normalerweise einem Krieg zustimmen.
Viele Politikerinnen und Politiker waren deshalb sehr wütend auf Trump. Nicht nur seine Gegner von der Demokratischen Partei, sondern auch Leute aus seiner eigenen Republikanischen Partei. Sie sagten: Der Präsident hat ohne Erlaubnis vom Kongress gehandelt. Das ist gegen die Verfassung, also gegen die wichtigsten Regeln des Landes. Und er hat sein Wahl-Versprechen gebrochen, die USA aus Kriegen herauszuhalten.
Europa war nur ein Zuschauer
Die europäischen Länder sind eigentlich Partner der USA. Viele von ihnen sind zusammen in einem Militär-Bündnis. Dieses Bündnis heißt NATO. Aber Präsident Trump hat die europäischen Partner nicht gefragt und nicht informiert. Sie mussten zuschauen und sich Sorgen machen. Ein Krieg in ihrer Nachbarschaft könnte schlimme Folgen haben. Zum Beispiel könnten viele Menschen flüchten oder die Wirtschaft könnte leiden.
Die europäischen Politikerinnen und Politiker waren deshalb sehr kritisch. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat gesagt, die Angriffe der USA waren nicht legal. Das Vertrauen in die amerikanische Führung hat dadurch noch mehr Schaden genommen.
Jeder will ein Sieger sein
Nach dem Streit hat jedes Land eine eigene Geschichte erzählt. In dieser Geschichte ist es selbst der Sieger.
- Die Geschichte von Donald Trump: Ich habe Stärke gezeigt und dadurch einen langen Krieg verhindert. Ich habe alleine den Frieden geschaffen. Das ist eine gute Geschichte für seinen Wahl-Kampf.
- Die Geschichte vom Iran: Wir haben uns gegen die USA und Israel gewehrt. Wir haben unsere Ehre verteidigt und gezeigt, dass wir stark sind. Wir haben überlebt.
- Die Geschichte von Israel: Wir haben mit Hilfe der USA die Gefahr durch den Iran kleiner gemacht. Wir haben das iranische Atom-Programm gestoppt und unsere Stärke gezeigt.
Jede dieser Geschichten klingt gut für die eigenen Leute. Aber sie verstecken die Wahrheit: Der Konflikt ist nicht gelöst. Er wurde nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Die Gefahr ist noch nicht vorbei
Fach-Leute warnen: Auch wenn es jetzt ruhig ist, ist es weiter gefährlich. Der Iran ist militärisch jetzt vielleicht schwächer. Deshalb könnte er in Zukunft andere Methoden benutzen, um sich zu rächen. Zum Beispiel Terror-Anschläge im Ausland oder Angriffe durch befreundete Gruppen wie die Hisbollah. Der Frieden wurde zwar im Internet verkündet. Aber die Gefahr von einem langen und schmutzigen Krieg im Verborgenen ist jetzt vielleicht sogar größer als vorher.
Dieser Konflikt hat eine neue und sehr gefährliche Art von Politik gezeigt. Es ist wie ein Theater-Stück. Ein Präsident macht Politik wie in einer Fernseh-Sendung. Die Welt hat gelernt: Die Grenze zwischen einem echten Krieg und einer Show im Internet kann sehr schnell verschwimmen. Und das ist sehr gefährlich.
Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/der-12-tage-krieg-wie-trumps-frieden-per-mausklick-das-gefaehrliche-echo-eines-virtuellen-sieges-hinterlaesst/