
Ein Geschäft zwischen zwei großen Firmen sorgt für Aufsehen. Es geht um einen neuen Weg, wie die amerikanische Regierung die Wirtschaft kontrolliert. Diese neue Art von Politik könnte die USA und ihre Rolle in der Welt für immer verändern. Für andere Länder und Firmen wird es dadurch schwieriger, in den USA Geschäfte zu machen.
Es geht um die Firma U.S. Steel. Sie ist ein sehr bekannter Stahl-Hersteller aus den USA. Eine riesige japanische Firma namens Nippon Steel will U.S. Steel kaufen. Zuerst waren viele Politikerinnen und Politiker dagegen, auch Präsident Donald Trump. Doch dann hat die Regierung von Präsident Trump ihre Meinung geändert. Sie hat dem Geschäft zugestimmt, aber unter einer neuen und sehr besonderen Bedingung. Die Regierung hat eine sogenannte „goldene Aktie“ erfunden. Diese Aktie gibt der amerikanischen Regierung dauerhaft viel Kontrolle über die private Firma.
Das ist ein großer Bruch mit der Vergangenheit. Früher waren die USA für ihre freien Märkte bekannt. Jetzt nutzt die Regierung Instrumente, die man sonst nur aus anderen Ländern kennt. Fachleute und Gewerkschaften sind alarmiert. Sie fragen sich: Wenn die USA die Regeln einfach ändern, wer will dort dann noch sein Geld investieren?
Die goldene Aktie: So funktioniert die Kontrolle
Das wichtigste an dem neuen Deal ist eine einzige, besondere Aktie. Sie wird die „goldene Aktie“ genannt. Diese Aktie gehört für immer der US-Regierung. Sie kann nicht verkauft werden. Die Regierung bekommt durch diese Aktie kein Geld, also keine Dividenden. Aber sie bekommt dadurch sehr viel politische Macht.
Durch die goldene Aktie hat die Regierung bei vielen wichtigen Entscheidungen ein Veto-Recht. Das bedeutet, die Firma darf bestimmte Dinge nur tun, wenn die Regierung zustimmt. Ohne die Erlaubnis des Präsidenten darf U.S. Steel zum Beispiel nicht mehr diese Dinge tun:
- Den Haupt-Sitz aus der Stadt Pittsburgh verlegen.
- Den Namen der Firma ändern.
- Arbeits-Plätze oder Fabriken ins Ausland verlagern.
- Werke in den USA einfach schließen.
Sogar bei der Entscheidung, woher die Firma ihre Roh-Stoffe kauft, kann die Regierung mitreden. Diese Kontroll-Rechte sind viel stärker als die normalen Überprüfungen bei ausländischen Investitionen. Normalerweise prüft eine Behörde nur, ob es klare Risiken für die nationale Sicherheit gibt.
Die Regierung bekommt auch einen festen Platz in der Führungs-Etage des Unternehmens. Der Präsident darf wichtige Mitglieder des Vorstands ernennen oder ihre Ernennung ablehnen. Die Botschaft ist klar: Wichtige Entscheidungen bei U.S. Steel sind jetzt eine Sache des Staates.
Ein großer Wandel: Trumps neue Wirtschafts-Politik
Dieser starke Eingriff des Staates ist ein historischer Moment. Die USA haben staatliche Eingriffe in anderen Ländern wie China oft kritisiert. Jetzt machen sie es selbst. Zwar hat der Staat schon früher Firmen geholfen, zum Beispiel in der Finanz-Krise 2008 den Auto-Herstellern General Motors und Chrysler. Aber das waren immer nur Hilfen für eine begrenzte Zeit. Es ging darum, das Geld der Steuerzahler zu schützen. Es war keine dauerhafte Kontrolle über eine Firma.
Die goldene Aktie bei U.S. Steel ist anders. Sie ist Teil der „America First“-Politik von Donald Trump. Präsident Trump sieht sich gerne als Meister des Verhandelns. Nachdem Präsident Biden den Verkauf zuerst blockiert hatte, sah Trump eine Chance. Er ließ den Deal neu prüfen und entschied sich für das Modell der goldenen Aktie. So bekam er die maximale Kontrolle. Um den Druck zu erhöhen, hat er auch angekündigt, die Zölle auf Stahl aus dem Ausland stark zu erhöhen.
Der politische Grund dafür ist klar. U.S. Steel hat seinen Haupt-Sitz in Pennsylvania. Das ist ein politisch sehr umkämpfter Bundes-Staat, ein sogenannter „Swing State“. Mit dem Deal kann sich Trump als Beschützer der amerikanischen Arbeiterinnen und Arbeiter und ihrer Jobs zeigen.
Viele Zweifel an dem neuen Deal
Obwohl die Regierung den Deal als großen Sieg feiert, gibt es viele Zweifel. Die mächtige Gewerkschaft der Stahlarbeiter (USW) ist enttäuscht. Sie hatte lange gegen den Verkauf gekämpft. Der Gewerkschafts-Präsident David McCall kritisiert, dass Trump seine Meinung so stark geändert hat. Die Gewerkschaft hat Angst um die Zukunft der Stahl-Produktion in den USA. Sie misstraut der japanischen Firma Nippon Steel.
Für Nippon Steel ist die Lage schwierig. Die Firma wollte U.S. Steel komplett übernehmen. Um den Deal zu retten, musste sie aber der US-Regierung sehr viel Kontrolle überlassen. Auch die Aktionäre von U.S. Steel sind verunsichert. Sie wissen nicht genau, was für eine Art von Geschäft das jetzt ist. Ist es noch ein normaler Kauf oder eine neue Art von staatlich kontrolliertem Unternehmen? Rechts-Experten nennen den Schritt beispiellos und beunruhigend. Sie fragen: Geht es hier wirklich um nationale Sicherheit oder nur um politische Macht?
Ein Risiko für die ganze Welt
Die größten Folgen hat dieser Deal vielleicht für die Zukunft. Die goldene Aktie könnte zu einer neuen Standard-Waffe der amerikanischen Wirtschafts-Politik werden. Fachleute überlegen schon, ob man sie auch im Fall von TikTok einsetzen könnte. So könnte die Regierung mehr Kontrolle über die beliebte Video-App bekommen.
Es besteht auch die Gefahr, dass andere Länder darauf reagieren. Sie könnten ebenfalls versuchen, mehr Kontrolle über amerikanische Firmen zu bekommen, die bei ihnen investieren. Das würde den weltweiten Handel weiter einschränken.
Die größte Gefahr ist aber der mögliche politische Missbrauch. Was passiert, fragen Kritiker, wenn eine zukünftige Regierung die goldene Aktie nutzt, um eine Firma zu politischen Entscheidungen zu zwingen? Zum Beispiel könnte sie die Firma zwingen, bestimmte Leute einzustellen oder Fabriken an bestimmten Orten zu bauen, auch wenn das für die Firma schlecht ist. Präsident Trump selbst hat gesagt, die goldene Aktie gebe einem „totale Kontrolle“. Das ist gleichzeitig eine Macht-Demonstration und eine Warnung.
Für ausländische Investoren ist das Signal schlecht: Die USA waren einmal ein verlässlicher Partner mit klaren Regeln. Jetzt werden sie zu einem Land, das bereit ist, sich stark in Geschäfte einzumischen. Firmen aus dem Ausland müssen in Zukunft mehr Zeit und Geld investieren, um die politischen Risiken in den USA zu prüfen. Die goldene Aktie hat vielleicht eine Tür zu einer neuen Zeit der Unsicherheit für die gesamte Welt-Wirtschaft geöffnet.
Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/trumps-goldene-fessel-wie-der-deal-um-u-s-steel-amerikas-wirtschafts-dna-fuer-immer-veraendern-koennte/