Das große Geld und die große Veränderung durch Künstliche Intelligenz

Illustration: KI-generiert

Große Technik-Firmen geben im Moment sehr viel Geld für Künstliche Intelligenz aus. Künstliche Intelligenz nennt man oft kurz KI. Diese Firmen kommen zum Beispiel aus dem Silicon Valley in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das Silicon Valley ist ein Ort, an dem sehr viele Technik-Firmen sind. Firmen wie OpenAI, Amazon und Meta geben viele Milliarden Dollar aus. Sie haben Angst. Sie wollen bei der Entwicklung von KI nicht hinter den anderen Firmen zurückbleiben. Sie denken: Wer bei der KI nicht mitmacht, der verliert alles.

Diese Angst führt dazu, dass die Firmen unglaublich viel Geld ausgeben. Sie bauen zum Beispiel riesige Rechen-Zentren. Das sind große Gebäude mit sehr vielen Computern. Diese Rechen-Zentren sind sehr teuer und brauchen extrem viel Strom. So viel Strom wie Millionen von Häusern zusammen. Die Firmen bezahlen auch sehr hohe Gehälter an Fachleute für KI. Manchmal kaufen sie sogar ganze andere Firmen auf. Das machen sie oft nur, um an die klugen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Firmen zu kommen.

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Die KI wird oft als eine Technik gefeiert, die alle Probleme lösen kann. Sie soll uns allen mehr Wohlstand bringen. Aber die KI ist auch eine Technik, die sehr viel verändert. Sie stellt die Grundlagen von ganzen Berufs-Zweigen auf den Kopf. Unsere Ideen von Arbeit und Kreativität verändern sich. Die Gesellschaft muss neu darüber nachdenken, was uns wichtig ist. Die Entwicklung der KI bringt also nicht nur Fortschritt. Sie bringt auch Verdrängung und Unsicherheit. Viele Menschen fragen sich: Was bleibt noch menschlich, wenn Computer so vieles bestimmen?

Warum die großen Firmen so viel Geld für KI ausgeben

Der Haupt-Grund für die hohen Ausgaben ist die Angst der Firmen. Die Chefs der großen Technik-Firmen denken so: Es ist besser, zu viel Geld auszugeben als zu wenig. Wenn wir zu viel Geld ausgeben und es war ein Fehler, ist das nicht so schlimm. Aber wenn wir zu wenig Geld ausgeben und den Anschluss verlieren, ist das eine Katastrophe.

Deshalb geben Firmen wie Microsoft, Google, Amazon und Meta sehr viel Geld aus. Allein in diesem Jahr planen sie Ausgaben von 320 Milliarden Dollar. Das Geld ist vor allem für die Infrastruktur. Das bedeutet, sie bauen damit zum Beispiel neue Rechen-Zentren.

Aber es geht nicht nur um Geld für Gebäude und Computer. Es geht auch um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Firma Meta bietet zum Beispiel Forscherinnen und Forschern sehr viel Geld, damit sie bei Meta anfangen zu arbeiten. Andere Firmen kaufen kleine, neue Firmen. Sie wollen aber nicht die Produkte von diesen Firmen haben. Sie wollen nur die talentierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die dort arbeiten. Auch die Firma Apple war lange vorsichtig mit KI. Aber jetzt muss auch Apple schnell neue Fachleute suchen, um nicht zurückzufallen.

Die Chefs von den KI-Firmen sind heute sehr mächtig. Sie verhalten sich nicht mehr nur wie Chefs von Firmen. Sie verhalten sich wie wichtige Politiker. Sie sprechen mit den Präsidenten von Ländern und werben für ihre Pläne. Sie wollen nicht, dass es zu strenge Regeln für KI gibt. Sie sagen, dass sie sonst den Wettbewerb gegen andere Länder wie China verlieren. Sie sagen, ihre Aufgabe ist wichtiger als alles andere. Mit dieser Begründung wollen sie neue Regeln für die Welt nach ihren Vorstellungen schaffen.

KI bedroht die Arbeit von Programmiererinnen und Programmierern

Eine besondere Folge der KI gibt es in der Computer-Branche selbst. Das ist die Branche, die die KI erst erschaffen hat. Der Beruf von Programmiererinnen und Programmierern war lange sehr sicher. Man konnte damit gut Geld verdienen. Aber das ändert sich jetzt. Denn die KI, die von diesen Menschen entwickelt wurde, kann selbst sehr gut Programme schreiben. Die KI fängt an, die Arbeit von Menschen zu übernehmen.

Besonders junge Menschen, die gerade erst mit dem Programmieren anfangen, sind davon betroffen. Chefs von Technik-Firmen sagen offen: Einfache Aufgaben, die früher neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemacht haben, erledigt heute eine KI.

Das hat schon jetzt Folgen. An berühmten Universitäten schreiben sich weniger junge Menschen für das Fach Informatik ein. Sie sehen, dass es schwerer wird, einen Job zu finden. Selbst sehr gute Absolventinnen und Absolventen müssen hunderte Bewerbungen schreiben, um eine Stelle zu bekommen. Der alte Rat „Lerne zu programmieren“ gilt vielleicht nicht mehr so wie früher.

Durch diese Veränderung müssen wir neu überlegen, welche Fähigkeiten in Zukunft wichtig sind. Technische Fähigkeiten können vielleicht bald von einer KI erledigt werden. Andere Fähigkeiten werden wichtiger. Das sind Fähigkeiten, die eine KI nicht so gut kann. Zum Beispiel: Gut mit anderen Menschen zusammenarbeiten. Probleme auf neue und kreative Weise lösen. Kritisches Denken und gute Urteils-Kraft. Manche Fachleute sagen sogar: Menschen, die Fächer wie Geschichte oder Soziologie studiert haben, könnten in Zukunft vielleicht mehr Geld verdienen als Ingenieurinnen und Ingenieure. Denn sie lernen genau diese menschlichen Fähigkeiten.

Zeitungen und Verlage haben große Probleme durch KI

Für keine andere Branche ist die KI eine so große Gefahr wie für die Zeitungen und Verlage. Das Problem ist nicht nur, dass eine KI auch Texte schreiben kann. Das Haupt-Problem ist: Die KI nimmt den Verlagen die Leserinnen und Leser weg. KI-Anwendungen wie die von Google beantworten Fragen von Nutzerinnen und Nutzern direkt. Die KI fasst dafür die Informationen von den Internet-Seiten der Zeitungen zusammen.

Die Menschen bekommen die Antworten direkt von der KI. Sie klicken nicht mehr auf die Internet-Seiten von den Zeitungen. Das ist eine Katastrophe für die Verlage. Ihr Geschäfts-Modell baut darauf auf, dass viele Menschen ihre Seiten besuchen. Nur so bekommen sie Geld durch Werbung oder durch Abos. Wenn die Menschen nicht mehr kommen, verlieren die Verlage ihr Geld. Die Verlage liefern die wichtigen Informationen. Aber die KI-Firmen fangen die Leserinnen und Leser und das Geld ab. Es scheint so, als ob die Chefs der KI-Firmen die Verlage für überflüssig halten.

Was die Zeitungen jetzt tun können

Die Verlage müssen sich nun überlegen, wie sie überleben können. Sie wählen dabei unterschiedliche Wege. Einige Verlage klagen gegen die KI-Firmen. Ein bekanntes Beispiel ist die große amerikanische Zeitung „New York Times“. Sie hat die KI-Firmen OpenAI und Microsoft verklagt. Der Vorwurf lautet: Die Firmen haben ohne Erlaubnis Millionen von Artikeln der Zeitung benutzt, um ihre KI zu trainieren. Das ist eine Verletzung vom Urheber-Recht.

Andere Verlage versuchen, Verträge mit den KI-Firmen zu machen. Sie geben den Firmen die Erlaubnis, ihre Inhalte zu benutzen. Dafür bekommen sie Geld. Zum Beispiel hat der deutsche Verlag Axel Springer einen solchen Vertrag gemacht. Aber das ist schwierig. Denn die KI-Firmen haben viel mehr Macht in diesen Verhandlungen. Sie wissen, dass sie die Inhalte zur Not auch ohne Erlaubnis nehmen können. Die Verlage bekommen durch solche Verträge Geld. Aber die meisten Fachleute glauben: Dieses Geld wird nicht ausreichen, um die Verluste durch die fehlenden Leserinnen und Leser auszugleichen.

Gleichzeitig gibt es Widerstand in den Zeitungs-Redaktionen. Die Journalistinnen und Journalisten haben Angst um ihre Arbeits-Plätze. Sie haben auch Angst, dass ihre Arbeit weniger wert ist, wenn eine KI über die Nachrichten entscheidet. Die Chefs der Verlage sind in einer schwierigen Lage. Sie müssen die neue Technik nutzen, aber sie wollen auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die gute journalistische Arbeit schützen.

Ein großer Streit: Wem gehören die Daten für die KI?

Im Mittel-Punkt von dem Streit zwischen KI-Firmen und den Schöpferinnen und Schöpfern von Inhalten steht eine wichtige rechtliche Frage. Dürfen KI-Firmen einfach so Texte und Bilder aus dem Internet benutzen, um ihre KI zu trainieren? Oder ist das Diebstahl? Kritikerinnen und Kritiker nennen die KI deshalb auch „Klau-Intelligenz“. Die rechtliche Antwort auf diese Frage ist auf der Welt unterschiedlich und sehr umstritten.

In der Europäischen Union gibt es eine Regel. Diese Regel erlaubt das Benutzen von Daten für die Forschung. Aber die Urheberinnen und Urheber können sagen: Ihr dürft meine Werke nicht benutzen. Wenn sie das nicht tun, ist das Training von KI meistens erlaubt.

In den Vereinigten Staaten von Amerika ist die Lage anders. Dort gibt es eine Regel, die „Fair Use“ heißt. Das bedeutet so viel wie „gerechte Nutzung“. Ob das massenhafte und kommerzielle Training von KI eine „gerechte Nutzung“ ist, ist unklar. Viele Gerichte beschäftigen sich gerade mit dieser Frage. Das Ergebnis ist offen. Aber es wird sehr wichtig für die Zukunft von kreativer Arbeit sein.

Kann eine KI so kreativ sein wie ein Mensch?

Neben der rechtlichen Frage gibt es eine weitere wichtige Debatte. Was passiert mit der Kreativität, wenn Maschinen Romane und Kinder-Bücher schreiben können? Im Internet kann man schon heute viele Bücher kaufen, die wahrscheinlich von einer KI geschrieben wurden. Die Geschichten sind oft sehr einfach und langweilig.

Bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Cornelia Funke warnen davor. Sie sagen: Eine KI kann vielleicht eine Geschichte schreiben. Aber diese Geschichte hat keine Seele. Ihr fehlt die menschliche Wärme, der Witz und die Überraschung. Eine KI kann das Herz von Leserinnen und Lesern nicht erreichen. Eine KI kann nur das machen, was wahrscheinlich ist. Sie berechnet, welches Wort als nächstes kommen muss. Ein Mensch kann aber etwas völlig Unerwartetes und Neues schaffen. Das ist Kunst.

Diese Unterscheidung ist sehr wichtig. Nach dem Gesetz sind Werke, die nur eine Maschine gemacht hat, nicht durch das Urheber-Recht geschützt. Jeder darf sie benutzen. Das gibt der menschlichen Kreativität einen Vorteil. Aber die vielen billigen Inhalte von der KI könnten dazu führen, dass wir menschliche Kunst weniger wertschätzen.

Wie KI-Firmen ihre Macht ausnutzen

Kritikerinnen und Kritiker sagen: Die KI-Firmen verhalten sich wie die Reiche früher in der Kolonial-Zeit. Sie nehmen sich wertvolle Dinge, die ihnen nicht gehören. Zum Beispiel die kreative Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern oder die persönlichen Daten von vielen Millionen Menschen. Sie verbrauchen auch sehr viel Land, Wasser und Energie für ihre Rechen-Zentren.

Die KI-Firmen nutzen auch die Arbeits-Kraft von Menschen in ärmeren Ländern aus. Diese Menschen müssen für sehr wenig Geld die Daten für die KI säubern. Gleichzeitig sagen die Firmen, dass ihr Handeln für den Fortschritt notwendig ist. So rechtfertigen sie das Sammeln von Daten und Eingriffe in die Privat-Sphäre. Das Ergebnis ist: Wenige Firmen und Menschen werden extrem reich und mächtig. Die Kosten für die Umwelt und die Gesellschaft müssen aber alle anderen tragen.

Wie soll es mit der KI weitergehen?

Die KI ist jetzt da und wird nicht wieder verschwinden. Ein einfacher Rückzug ist nicht möglich. Deshalb müssen wir einen Weg finden, um mit dieser großen Veränderung umzugehen. Es braucht mehr als nur kleine Anpassungen bei der Technik oder den Gesetzen. Wir brauchen eine große Diskussion in der Gesellschaft. Wir müssen darüber reden: Was ist uns menschliche Arbeit und Kreativität wert? Und wie können die riesigen Gewinne der KI-Firmen gerecht verteilt werden?

Dafür braucht es verschiedene Maßnahmen. Die Regierungen müssen klare Regeln machen. Zum Beispiel muss es eine Kennzeichnungs-Pflicht für Inhalte geben, die von einer KI gemacht wurden. Das bedeutet, es muss immer dabeistehen, wenn ein Text oder Bild von einer KI kommt. Die reichen Technik-Firmen müssen auch angemessene Steuern zahlen.

Die Schulen und Universitäten müssen den Menschen beibringen, wie man mit KI umgeht. Die Menschen müssen lernen, echte von maschinellen Texten zu unterscheiden. Und jeder Mensch, der mit Wissen arbeitet, muss sich vorbereiten. Man muss neue Dinge lernen und sich auf die Fähigkeiten konzentrieren, die zutiefst menschlich sind. Das sind zum Beispiel Mitgefühl, Urteils-Vermögen und echte menschliche Beziehungen.

Die Zukunft wird nicht nur von Programmiererinnen und Programmierern geschrieben. Sie wird von uns allen entschieden. Wir müssen entscheiden, ob wir diese mächtige Technik zum Wohl der Menschheit nutzen. Die Hoffnung ist, dass sich Qualität am Ende durchsetzt. Es kann eine gute Zusammenarbeit von Mensch und Maschine entstehen. Eine Zukunft, in der die KI uns nicht ersetzt. Sondern eine Zukunft, in der die KI uns Zeit für die Dinge gibt, die wirklich wichtig sind.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/das-ki-paradox-wie-billionen-investitionen-eine-kreative-und-oekonomische-kernschmelze-ausloesen/

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