„Trump Mobile“: Ein neues Handy für die Anhänger des Präsidenten

Illustration: KI-generiert

Die Söhne von US-Präsident Donald Trump haben eine neue Firma gegründet. Sie heißt „Trump Mobile“ und verkauft Mobilfunk-Verträge und Smartphones. Das ist aber mehr als nur ein neues Produkt auf dem Markt. Es ist ein politischer Marketing-Trick. Damit soll die Grenze zwischen privaten Geschäften und der Macht des Präsidenten weiter verschwimmen.

Die Firma wirbt mit einem goldfarbenen Handy, das angeblich in Amerika hergestellt wird. Der Tarif soll für die „hart arbeitenden Amerikaner“ sein. Das zielt direkt auf die Anhängerinnen und Anhänger von Donald Trumps „America First“-Bewegung. Aber hinter der patriotischen Werbung stecken viele Probleme: technische Pannen, falsche Werbe-Versprechen und ein riesiger Interessen-Konflikt.

Ein Start mit vielen Problemen

Der Verkaufsstart von Trump Mobile war chaotisch. Viele Kundinnen und Kunden berichteten von Problemen. Die Internetseite stürzte ab, das Bezahl-System funktionierte nicht richtig und von Kreditkarten wurde mehrmals Geld abgebucht. Ein Journalist der Zeitung „Washington Post“ hat versucht, einen Vertrag abzuschließen und seine Erfahrungen aufgeschrieben.

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Zuerst wurde von seiner Kreditkarte viel mehr Geld abgebucht als der beworbene Preis. Der Grund war eine versteckte Gebühr von über 17 Dollar, die als „Plan Telecom Tax“ bezeichnet wurde. Es war unklar, ob das eine normale staatliche Steuer oder eine undurchsichtige Gebühr der Firma ist.

Das schlimmste Problem war aber: Nachdem er bezahlt hatte, konnte er den Dienst gar nicht nutzen. Die Anleitung für die Aktivierung fehlte. Das Geld war aber schon abgebucht. Tage später erschien zwar ein Knopf für die Aktivierung auf der Internetseite. Aber wenn man darauf klickte, kam nur eine Seite mit der Nachricht „kommt bald!“. Diese Probleme zeigen, dass die Firma schlecht organisiert ist, obwohl sie mit dem Namen des Präsidenten wirbt.

Das Versprechen: Ein Handy aus Amerika

Ein wichtiges Werbe-Versprechen von Trump Mobile ist, dass das neue Smartphone mit dem Namen „T1“ „mit Stolz in den Vereinigten Staaten entwickelt und gefertigt“ wird. Damit will die Firma eine amerikanische Alternative zu den Handys von Apple und Samsung schaffen, die in Asien produziert werden. Aber viele Fachleute aus der Wirtschaft und der Technik sagen, dass dieses Versprechen unmöglich zu halten ist.

Ein Professor einer Universität nannte es „absolut unmöglich“, alle Teile wie den Bildschirm, den Speicher, die Kamera und den Akku in den USA herzustellen. Wichtige Bauteile werden in den USA gar nicht produziert. Selbst der Chef von Apple, Tim Cook, hat gesagt, dass eine komplette iPhone-Produktion in den USA nicht möglich ist. Es fehlen dort die Fachleute und die nötigen Fabriken. Wahrscheinlich ist, dass die Handys in den USA nur aus Teilen zusammengebaut werden, die aus dem Ausland kommen. Aber selbst dafür müssten erst Fabriken gebaut und Arbeiter angelernt werden. Das macht eine Lieferung bis zum angekündigten Start im September sehr unwahrscheinlich.

Eine klare Strategie für eine klare Zielgruppe

Die ganze Werbung von Trump Mobile ist auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet: die treuen Anhänger von Donald Trump. Das fängt schon beim Preis an. Der monatliche Preis von 47,45 Dollar ist eine Anspielung auf die 45. und 47. Präsidentschaft von Trump. Der Name des Tarifs ist „The 47 Plan“. Eric Trump sagt, man will einen Dienst für „hart arbeitende Amerikaner“, der „ihre Werte widerspiegelt“.

Zusatz-Leistungen wie eine Pannen-Hilfe für das Auto und ärztliche Beratung per Telefon sollen ältere Menschen oder Menschen auf dem Land ansprechen. Der Handy-Vertrag wird so zu einem politischen Bekenntnis. Die Menschen können damit im Alltag ihre politische Meinung zeigen, ähnlich wie mit einer roten „MAGA“-Kappe. Der Vertrag wird so zu einem monatlichen Treue-Bekenntnis.

Wie das Geschäft mit dem Namen funktioniert

Trump Mobile folgt einem Trend. Immer mehr Prominente steigen in das Mobilfunk-Geschäft ein. Das ist möglich durch ein Geschäfts-Modell, das sich „Mobile Virtual Network Operator“ (MVNO) nennt. Das bedeutet: Die Firma baut kein eigenes, teures Mobilfunk-Netz. Stattdessen mietet sie das Netz von großen Anbietern wie AT&T oder T-Mobile und verkauft die Verträge unter eigenem Namen weiter.

Der Schauspieler Ryan Reynolds hat das mit seiner Firma Mint Mobile sehr erfolgreich vorgemacht. Der große Vorteil dieses Geschäfts ist, dass die Kunden ein Abonnement abschließen. So bekommt die Firma jeden Monat einen festen Geld-Betrag. Trump Mobile nutzt genau diesen Weg, um aus der politischen Marke Trump ein dauerhaftes Geschäft zu machen.

Hoher Preis, fragwürdige Qualität

Obwohl Trump Mobile als Dienst für den normalen Arbeiter beworben wird, ist der Preis von fast 50 Dollar pro Monat ziemlich hoch. Andere Anbieter, die das gleiche Geschäfts-Modell nutzen, sind oft viel günstiger. Man bezahlt also einen Aufpreis für die Marke „Trump“. Gleichzeitig ist die Qualität fragwürdig. Das haben die vielen Probleme beim Verkaufsstart gezeigt. Die Kunden zahlen also vielleicht einen höheren Preis für einen schlechteren Dienst.

Ein beispielloser Interessen-Konflikt

Das größte Problem bei Trump Mobile ist aber der riesige Interessen-Konflikt. Die Familie des Präsidenten betreibt nun eine Firma in der Telekommunikations-Branche. Diese Branche wird in den USA von einer staatlichen Behörde reguliert. Diese Behörde heißt Federal Communications Commission, kurz FCC. Der Präsident der USA bestimmt, wer der Chef dieser Behörde ist.

Präsident Trump kann also die Regeln für die ganze Branche beeinflussen. Seine Familie ist jetzt aber ein direkter Konkurrent von großen Firmen wie Apple, Samsung, AT&T oder Verizon. Das ist eine gefährliche Vermischung von öffentlichem Amt und privaten Geschäften. Rechts-Experten warnen davor und sagen, so etwas sei typisch für eine „Bananen-Republik“. Es schafft die Möglichkeit, dass der Präsident seine Macht missbraucht, um seiner Familie zu helfen und der Konkurrenz zu schaden.

Fazit: Es geht um mehr als nur ein Telefon

Trump Mobile ist mehr als nur ein Handy-Vertrag. Es ist ein Versuch, politische Treue in ein monatliches Abonnement zu verwandeln. Das eigentliche Produkt ist nicht der Handy-Dienst, sondern das Gefühl, zu einer politischen Bewegung zu gehören. Aber weil der Präsident gleichzeitig die Regeln für seine Konkurrenten machen kann, ist das ein großes ethisches Problem. Trump Mobile stellt die Regeln für Anstand und die Trennung von Politik und Privat-Geschäft auf eine harte Probe.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/trump-mobile-das-goldene-ticket-zur-markentreue-oder-ein-politisches-desaster/

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