Ein politischer Mord erschüttert die USA

Illustration: KI-generiert

In Minnesota ist ein schreckliches Verbrechen passiert. Ein Mann hat eine Politikerin und ihren Ehemann ermordet. Die Politikerin war Melissa Hortman von der Demokratischen Partei. Der Täter hat sich als Polizist verkleidet, um in ihr Haus zu kommen. Er hatte eine Todesliste mit vielen weiteren Namen, die meisten davon von Demokraten.

Dieses Verbrechen ist mehr als nur eine schlimme Tat. Es ist ein Zeichen für den tiefen Hass in der amerikanischen Politik. Die Reaktionen auf den Mord zeigen, wie gespalten das Land ist. Anstatt gemeinsam zu trauern, wird die Tat von einigen für den politischen Kampf genutzt. Das Ereignis wirft eine wichtige Frage auf: Wie sicher ist die Demokratie in den USA noch?

Die grausame Tat: Ein Mörder in Polizei-Uniform

Der Täter, der später als der 57-jährige Vance Boelter identifiziert wurde, hat seine Tat genau geplant. Er benutzte eine hinterhältige Täuschung. Er fuhr mit einem Auto, das wie ein Polizeiauto aussah, zu den Häusern seiner Opfer. Er trug eine Polizei-Weste und eine realistische Silikon-Maske, die ihn wie einen alten Mann aussehen ließ. Er klopfte an die Türen und gab vor, ein Polizist zu sein.

So hat er das Vertrauen der Menschen missbraucht. Die Menschen dachten, ein Polizist steht vor ihrer Tür, und haben ihn hereingelassen. In der gleichen Nacht griff er auch den Politiker John A. Hoffman und seine Frau an und verletzte sie schwer. Erst als sie die Maske erkannten, schoss der Täter auf sie.

Die Polizei fand später heraus, wie gut der Täter alles vorbereitet hatte. Er hatte Notizbücher mit einer Liste von über 70 möglichen Zielen. Darauf standen die Namen und Adressen von vielen Politikerinnen und Politikern der Demokraten, von Richtern und von Bürgerrechtlern. Er hatte auch persönliche Informationen über sie gesammelt. Bei der ermordeten Melissa Hortman hatte er zum Beispiel aufgeschrieben, dass sie verheiratet ist, zwei Kinder hat und wo genau ihr Haus liegt. Das zeigt, dass er seine Opfer über längere Zeit ausspioniert hat.

Wer war der Täter?

Das Bild von dem Täter Vance Boelter ist widersprüchlich. Nach außen war er ein Familienvater und Unternehmer. Aber innerlich war er voller Hass und radikaler Ideen. In seiner Jugend galt er als freundlich. Später wurde er sehr religiös und versuchte, alle Menschen zu seinem Glauben zu bekehren.

Er hatte verschiedene Jobs, aber war nie lange erfolgreich. Er gründete eine christliche Organisation und nannte sich selbst einen Pfarrer. In online verfügbaren Predigten sprach er gegen homosexuelle und transsexuelle Menschen. Politisch unterstützte er Donald Trump und war ein strenger Gegner von Abtreibungen. In letzter Zeit hatte er wohl Geld-Sorgen und psychische Probleme. Experten glauben, dass die Tat eine Mischung aus persönlicher Krise, religiösem Fanatismus und politischem Hass war.

Wie eine noch größere Katastrophe verhindert wurde

In dieser schrecklichen Nacht gab es einen Moment, der wahrscheinlich viele Leben gerettet hat. Hope Hoffman, die Tochter des angeschossenen Politikers John Hoffman, rief sofort die Polizei, nachdem auf ihre Eltern geschossen wurde. Ihr Notruf löste eine schnelle Reaktion der Polizei aus. Die Beamten entschieden, sofort die Häuser von anderen Politikern in der Gegend zu überprüfen.

Diese Entscheidung war lebensrettend. Als die Polizei zum Haus der Politikerin Ann Rest fuhr, sahen sie das verdächtige Auto des Täters in der Nähe. Wahrscheinlich hat ihn die Anwesenheit der Polizei abgeschreckt und er ist geflohen, ohne Ann Rest anzugreifen. Sie ist überzeugt, dass die Polizei ihr Leben gerettet hat. Kurz danach kam die Polizei zum Haus von Melissa Hortman. Dort trafen sie direkt auf den Täter, als er gerade die Morde begangen hatte. Sie konnten die Tat nicht mehr verhindern, aber sie beendeten seine Gewalt-Tour für diese Nacht.

Die politischen Reaktionen: Spott statt Trauer

Die Reaktionen auf die Morde zeigen, wie tief die Gräben in der amerikanischen Politik sind. In Minnesota waren alle Parteien schockiert und traurig. Aber auf nationaler Ebene wurde die Tat sofort für den politischen Streit genutzt. Ein republikanischer Senator namens Mike Lee machte sich einen Tag nach dem Anschlag auf der Plattform X darüber lustig.

Noch schlimmer war die Reaktion von Präsident Donald Trump. Er weigerte sich, den Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, anzurufen und sein Beileid auszusprechen. Das ist eigentlich ein normaler und wichtiger Brauch in solchen Zeiten. Stattdessen beleidigte Trump den Gouverneur, der bei der letzten Wahl ein politischer Gegner war. Er sagte: „Warum sollte ich Zeit verschwenden?“. Dieses Verhalten zeigt eine neue Stufe der politischen Feindseligkeit. Anstatt die Gewalt klar zu verurteilen, nutzen einige Politiker die Tat, um ihre Gegner anzugreifen.

Gewalt in der Politik wird zum Alltag

Der Anschlag in Minnesota ist kein Einzelfall. Er ist das schlimmste Beispiel für eine Welle der politischen Gewalt in den USA. Es gab schon viele andere Angriffe und Drohungen. Zum Beispiel der Angriff auf den Ehemann von Nancy Pelosi oder der geplante Entführungs-Versuch gegen die Gouverneurin von Michigan.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2023 hat gezeigt, dass fast ein Viertel der Amerikaner glaubt, Gewalt könnte nötig sein, um das Land zu retten. Besonders bei den Republikanern ist diese Zahl hoch. Die Zahl der Drohungen gegen Politikerinnen und Politiker steigt ständig. Die aggressive Sprache und die Verbreitung von Verschwörungs-Theorien in den sozialen Medien bereiten den Boden für echte Gewalt.

Wie sicher sind Politiker in den USA?

Die Morde haben eine dringende Debatte über die Sicherheit von Politikern ausgelöst. Besonders Politiker auf der Ebene der Bundesstaaten haben oft keine Sicherheits-Leute. Ihre privaten Adressen sind häufig öffentlich im Internet zu finden. Das soll eigentlich Bürgernähe zeigen, ist aber ein großes Risiko. Nun wird darüber diskutiert, wie man die Sicherheit verbessern kann. Zum Beispiel könnten die Daten der Politiker aus dem Internet entfernt werden oder ihre Häuser mit Alarmanlagen und Kameras gesichert werden. Es ist aber ein Dilemma: Wie kann man Politiker schützen, ohne sie komplett von den Bürgerinnen und Bürgern abzuschotten?

Die juristische Aufarbeitung der Tat

Nach der Verhaftung des Täters gibt es nun zwei verschiedene Anklagen. Eine kommt vom Bundesstaat Minnesota und eine von der Bundes-Regierung. Minnesota klagt ihn wegen Mordes an. Die höchste Strafe dort ist eine lebenslange Haftstrafe. Die Bundes-Regierung hat aber auch eine Anklage erhoben. Nach Bundes-Recht könnte der Täter sogar die Todesstrafe bekommen, die es in Minnesota nicht gibt. Welches Gericht am Ende den Prozess führen wird und welche Strafe verhängt wird, ist noch unklar.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/amerikas-kalter-buergerkrieg-wie-ein-geplanter-mord-in-minnesota-die-abgruende-politischer-gewalt-offenlegt/

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