
In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es zurzeit eine schwere Krise. Das Land ist tief gespalten. Das haben die Ereignisse in einer Woche im Juni 2025 gezeigt. Es gab zwei Bilder, die sehr unterschiedlich waren. In der Hauptstadt Washington gab es eine große Militär-Parade. Gleichzeitig gab es in der Stadt Los Angeles an der West-Küste große Demonstrationen und Gewalt. Dort hat die Regierung sogar Soldaten gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt.
Diese Ereignisse sind kein Zufall. Sie sind das Ergebnis einer Politik von Präsident Donald Trump. Diese Politik sorgt für Spaltung und Streit. Sie führt das Land in eine schwere Krise. Diese Krise betrifft nicht nur die Politik, sondern auch die Wirtschaft und die Wissenschaft.
Streit in Los Angeles: Soldaten gegen Demonstranten
Alles begann mit Aktionen der Einwanderungs-Behörde ICE in Los Angeles. Die Beamten haben Razzien in Geschäften und auf der Straße gemacht. Eine Razzia ist eine große Kontroll-Aktion. Dabei wurden Familien getrennt und Menschen sehr schnell abgeschoben. Das hat viele Menschen wütend gemacht. Deshalb gab es große Demonstrationen. Die meisten Menschen haben friedlich protestiert. Aber als es dunkel wurde, gab es auch Gewalt. Einige wenige Personen haben fahrerlose Autos angezündet und Polizisten angegriffen.
Die Regierung von Präsident Trump hat die Bilder der Gewalt benutzt. Sie wollte damit zeigen, dass in Los Angeles Chaos herrscht. Die Politikerinnen und Politiker von Los Angeles haben dem widersprochen. Sie sagten, die Gewalt kommt nur von einer kleinen Gruppe und findet nur in einem kleinen Gebiet statt. Aber das war der Regierung egal. Sie nutzte die Bilder als Grund für einen besonderen Schritt. Sie hat Tausende Soldaten der National-Garde und 700 Soldaten der US-Marines nach Los Angeles geschickt. Das Besondere war: Die Regierung hat die Soldaten dem Befehl des Gouverneurs von Kalifornien entzogen. Der Gouverneur ist der Chef des Bundes-Staates. Er heißt Gavin Newsom.
Gouverneur Newsom war damit nicht einverstanden. Er nannte den Befehl einen „schamlosen Macht-Missbrauch“ und hat dagegen geklagt. Jetzt streiten sich die Juristinnen und Juristen vor Gericht. Dabei geht es um ein sehr altes Gesetz. Dieses Gesetz heißt Posse Comitatus Act. Es verbietet in den meisten Fällen den Einsatz von Soldaten im eigenen Land. Kritiker sagen, die Regierung will testen, wie weit sie gehen kann. Sie wollen den Einsatz von Soldaten im Inland normal machen. In Los Angeles hatten währenddessen viele Menschen mit Migrations-Hintergrund große Angst. Sie haben sich nicht mehr aus ihren Häusern getraut.
Die Militär-Parade in Washington
Während in Los Angeles Soldaten auf den Straßen waren, gab es in Washington D.C. eine große Militär-Parade. Der Anlass war der 250. Geburtstag der amerikanischen Armee. Zufällig war es auch der 79. Geburtstag von Präsident Trump. Solche großen Militär-Paraden sind in den USA sehr selten. Früher gab es sie nur, um das Ende eines Krieges zu feiern.
Die Parade von Präsident Trump war anders. Sie war vor allem auf ihn als Ober-Befehlshaber ausgerichtet. Viele Kritikerinnen und Kritiker sagen: Das erinnert an die Paraden von Herrschern in nicht-demokratischen Ländern. Sie meinten, die Parade war nur ein teures Projekt für die Eitelkeit des Präsidenten. Er wollte das Militär für sich und seine Anhänger benutzen. Die Parade hat das Land weiter gespalten. Die Anhänger von Trump feierten sie als Zeichen von Stärke. Hundert-Tausende andere Menschen haben im ganzen Land dagegen protestiert. Sie fanden, der Präsident missbraucht seine Macht.
Der Handels-Krieg mit China und anderen Ländern
Auch in der Wirtschafts-Politik setzt die Regierung auf Streit. Präsident Trump hat sogenannte Handels-Kriege begonnen. Er dachte, diese Kriege sind gut und einfach zu gewinnen. Aber das war ein Fehler. Er hat zum Beispiel Zölle auf Stahl und Aluminium aus anderen Ländern eingeführt. Ein Zoll ist eine Steuer, die man für importierte Waren bezahlen muss. Der Zoll sollte die amerikanische Industrie schützen.
Aber das Gegenteil ist passiert. Viele amerikanische Firmen brauchen Stahl und Aluminium aus dem Ausland. Für sie wurde jetzt alles teurer. Am Ende gingen in der Industrie Zehn-Tausende Arbeits-Plätze verloren. Das sind viel mehr Arbeits-Plätze, als in der Stahl-Industrie neu geschaffen wurden.
Noch größer ist das Problem im Handels-Krieg mit China. Die Regierung hat einen angeblich großen Erfolg in London verkündet. Aber dieser Erfolg war nur ein sehr schwaches Abkommen ohne feste Regeln. China hat darauf mit seiner stärksten Waffe geantwortet. China kontrolliert fast den ganzen Welt-Markt für sogenannte Seltene Erden. Das sind besondere Metalle. Man braucht sie für fast alle modernen Technik-Produkte. Dazu gehören Handys, Elektro-Autos und auch Kampf-Flugzeuge.
China hat jetzt die Ausfuhr von Seltenen Erden stark eingeschränkt. Das trifft die Industrie in den USA hart. Zum Beispiel musste die Auto-Firma Ford ihre Produktion stoppen. Die Regierung von Präsident Trump hat China lange unterschätzt. Jetzt merkt sie, dass sie einen hohen Preis für den Handels-Krieg zahlt.
Der stille Angriff auf Gesundheit und Wissenschaft
Neben den offenen Konflikten führt die Regierung auch einen leisen Krieg. Dieser Krieg richtet sich gegen soziale Hilfs-Systeme und die Wissenschaft im eigenen Land. Es gibt einen Gesetzes-Entwurf. Er soll den Zugang zu staatlicher Gesundheits-Hilfe wie Medicaid und Obamacare erschweren. Medicaid ist eine Gesundheits-Versicherung für Menschen mit wenig Geld.
Der Zugang soll durch sehr viel Bürokratie schwieriger werden. Millionen Menschen könnten so ihre Versicherung verlieren. Ein Teil des Plans sind Arbeits-Pflichten. Menschen sollen nur dann Gesundheits-Hilfe bekommen, wenn sie arbeiten. Ein Test-Projekt im Bundes-Staat Arkansas hat die schlimmen Folgen gezeigt. Dort haben über 18.000 Menschen ihre Versicherung verloren. Der Grund war nicht, dass sie nicht gearbeitet haben. Der Grund war, dass sie mit den komplizierten Melde-Systemen nicht zurechtkamen. Experten schätzen: Die neuen Regeln könnten zu über 100.000 zusätzlichen Todes-Fällen im nächsten Jahrzehnt führen, weil Menschen nicht versichert sind.
Auch die Wissenschaft wird angegriffen. Der Gesundheits-Minister Robert F. Kennedy Jr. ist schon lange als Kritiker von Impfungen bekannt. Er hat am 9. Juni das gesamte Gremium zur Impf-Beratung entlassen. In diesem Gremium saßen 17 wichtige Expertinnen und Experten. Führende Mediziner verurteilten das. Sie sagten, das sei ein rücksichtsloser und schädlicher Angriff auf die Wissenschaft. Die Regierung wolle wissenschaftliche Fakten durch ihre eigene Meinung ersetzen.
Das Vertrauen in den Staat geht verloren
Das Fundament für all diese Probleme ist ein großer Verlust von Vertrauen. Das zeigt sich überall. Zum Beispiel hat Präsident Trump den Tech-Milliardär Elon Musk öffentlich kritisiert und die Zusammenarbeit beendet. Musk hatte vorher ein Steuer-Gesetz von Trump kritisiert. Das zeigt: Für Präsident Trump zählt nur die persönliche Treue.
Auch das Vertrauen anderer Länder in die USA ist beschädigt. Es gab Berichte über einen geheimen Plan. Die Regierung wollte angeblich Tausende Migranten in das Gefangenen-Lager Guantánamo Bay bringen. Darunter sollten auch Hunderte Bürgerinnen und Bürger aus befreundeten europäischen Ländern sein. Der Plan hat für großen Ärger bei den Partnern der USA gesorgt.
Am schlimmsten ist aber, dass politische Gewalt immer normaler wird. In Minnesota hat ein Mann eine demokratische Politikerin und ihren Mann ermordet. Der Täter war als Polizist verkleidet. Viele sehen das als schreckliches Zeichen. Es zeigt, was passiert, wenn politische Gegner immer wieder als Feinde dargestellt werden. Die Ereignisse malen das Bild eines Landes, das mit sich selbst kämpft. Niemand weiß, wie dieser Kampf ausgehen wird. Aber der Schaden für das Vertrauen, den Frieden in der Gesellschaft und die Verfassung ist schon jetzt riesig.
Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/amerikas-zerreissprobe-zwischen-militaerparaden-und-strassenschlachten-zerbricht-die-fassade-der-nation/