Frieden für die Ukraine nur eine falsche Hoffnung? Trumps schwieriges Spiel mit Putin

Das letzte Telefon-Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Versuche in der Politik, den Ukraine-Krieg zu beenden, wieder wichtig gemacht. Aber während Präsident Trump von sehr guter Laune und schnellen Gesprächen für einen Frieden spricht, bleibt der Chef von Russland, Putin, unklar. Putin will weiter die „Haupt-Gründe“ für den Streit lösen. Die Unterschiede in dem, was beide sagen, und ihre Pläne dahinter, lassen stark daran zweifeln, ob es bald einen guten Frieden geben kann, der auch lange hält. Man hat eher den Verdacht: Es geht hier weniger um echte Erfolge, sondern mehr um eine Show für die Politik. Und es geht darum zu testen, wie weit man gehen kann. Die Ukraine und ihre europäischen Partner-Länder schauen dabei immer unruhiger zu. Eine Untersuchung der Nachrichten zeigt eine schwierige und sich widersprechende Art der Gespräche. Präsident Trump tut so, als ob eine Lösung ganz nah ist. Er bringt sogar den Vatikan als möglichen Ort für Friedens-Gespräche ins Spiel. Der Vatikan ist der Sitz des Papstes. Aber die wichtigsten Wünsche von Russland bleiben sehr streng und haben sich nicht geändert. Trump fordert eine schnelle Waffen-Pause (Waffen-Stillstand). Das fordern auch die Ukraine und die Partner-Länder in der NATO. Die NATO ist ein Militär-Bündnis. Aber Putin macht eine solche Waffen-Pause weiter von „bestimmten Abmachungen“ abhängig. Diese Worte lassen es zu, dass Russland sehr viel fordern kann. Zum Beispiel, dass die Ukraine ihre Soldaten aus den ukrainischen Gebieten abzieht, die Russland 2022 besetzt, aber nicht ganz erobert hat. Dieser sehr große Unterschied bei der Frage, was eine Waffen-Pause überhaupt bedeuten soll und welche Bedingungen vorher erfüllt sein müssen, ist ein großes Problem und Hindernis.

Trump und Putin reden verschieden: Andere Worte, andere Pläne?

Was die beiden Präsidenten den Leuten nach ihren Gesprächen sagen, könnte kaum unterschiedlicher sein. Es zeigt ihre sehr wichtigen Pläne. Trump will immer als jemand dastehen, der gute Geschäfte macht („Dealmaker“). Er stellt das Telefon-Gespräch als „sehr gut“ gelaufen dar und spricht von einer „hervorragenden“ Stimmung. Er kündigt „sofortige“ Gespräche über einen Waffen-Stillstand an. Er tut so, als ob Putin bereit ist, nachzugeben. Diese gute Darstellung ist wahrscheinlich für die Politik in seinem eigenen Land gedacht. Er will zeigen, dass er angeblich schwierige internationale Probleme lösen kann. Das hat er seit Beginn seiner Zeit als Präsident im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg immer wieder versprochen, aber bisher ohne wichtige Erfolge.

USA Politik Leicht Gemacht: Politik in den USA – einfach erklärt.

Putin dagegen ist viel vorsichtiger. Zwar nennt auch er das Gespräch „sehr inhaltsreich und sehr offen“ und „sehr nützlich“. Aber was er zu echten Ergebnissen sagt, bleibt unklar. Er spricht davon, dass er bereit ist, an einem Papier über einen möglichen Friedens-Vertrag zu arbeiten. Dieses Papier könnte „Regeln und Zeit-Pläne“ enthalten. Eine sofortige Waffen-Pause ohne Bedingungen lehnt er aber weiter ab. Sie hängt für ihn von Abmachungen ab, die nicht genau erklärt werden. Diese unklare Haltung erlaubt es Putin, alle Möglichkeiten zu behalten. Der Westen soll nicht wissen, was los ist, und Putin kann vielleicht Zeit gewinnen, um eigene Ziele mit Soldaten oder in der Politik weiter zu erreichen. Dass er immer wieder sagt, er will die „Haupt-Gründe dieser Krise“ lösen, ist ein versteckter Hinweis auf die größten Ziele von Russland: Die Ukraine soll viel weniger selbst bestimmen dürfen und Land verlieren. Und die NATO soll sich aus Osteuropa zurückziehen.

Der Unterschied in dem, was sie sagen, deutet darauf hin: Putin lässt Trump vielleicht absichtlich denken, es geht voran. Aber Putin muss selbst nicht wirklich nachgeben. Die russische Politik-Expertin Tatiana Stanovaya meint: Putins Taktik ist es, Zeit zu gewinnen. Das funktioniert, weil es Trump wichtiger ist, als Friedens-Macher dazustehen, als wirklich Frieden zu schaffen.

Europas Sorgen: Was ist mit den Strafen gegen Russland?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, was Trump über Strafen (Sanktionen) gegen Russland denkt. Anders als von europäischen Partner-Ländern und der Ukraine erwartet und gewünscht, scheint Trump nicht bereit zu sein, Russland mit neuen oder härteren Strafen unter Druck zu setzen. Im Gegenteil: Er redet gut über mögliche Geschäfte mit Russland in der Zukunft und über „großen Handel“, wenn der Krieg vorbei ist. Das ist ganz anders als die Versuche von Europa, Russland mit Geld-Problemen zum Nachgeben zu zwingen.

Für die europäischen Partner-Länder und die Ukraine macht das Angst. Sie hatten gehofft, zusammen mit den USA Druck auf Putin machen zu können. Die Sorge wächst, dass Trump die Ukraine allein lassen könnte. Er könnte die Ukraine zu einem Frieden zwingen, der gut für Russland ist. Trump hat gesagt: Russland und die Ukraine könnten allein über die Bedingungen für eine Waffen-Ruhe reden, denn sie „kennen die Details der Verhandlungen wie kein anderer“. Das verstärkt diese Angst. Das könnte bedeuten: Die Ukraine wäre ohne starke internationale Hilfe den russischen Wünschen ausgesetzt. Vielleicht würde Trump sogar drohen, keine Waffen mehr zu liefern. Der frühere Nationale Sicherheits-Berater John Bolton hat gesagt: Trump ist es „egal, wenn Europa der Ukraine nicht allein helfen kann“. Und Trump sehe den Krieg als „Joe Bidens Krieg“. Das ist eine besorgnis-erregende Aussicht. Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, und Bundes-Kanzler Friedrich Merz versuchen zwar zu zeigen, dass sie zusammenhalten. Aber die Angst, dass die USA einen eigenen Weg gehen, ist klar zu sehen.

Die Ukraine in der Klemme: Selenskyjs schwieriger Balance-Akt

Die Ukraine unter Präsident Wolodimir Selenskyj ist in einer sehr schwierigen und unsicheren Lage. Einerseits zeigt Selenskyj, dass er reden will. Er ist offen für Gespräche in der Türkei, im Vatikan oder in der Schweiz. Er betont, dass er zu einer „vollen und bedingungslosen Waffen-Ruhe“ bereit ist. Andererseits macht er ganz klar: Die Ukraine wird keinen letzten russischen Forderungen zustimmen. Und sie wird keine Soldaten vom eigenen Land abziehen. Er fordert, dass Vertreter aus den USA und aus Europa bei den Verhandlungen dabei sind. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass er keinem Vertrag nur zwischen der Ukraine und Russland unter russischem Druck traut. Selenskyj warnt: Wenn die USA nicht mehr bei den Gesprächen mitmachen, hilft das nur Putin. Und er fordert härtere Strafen, falls Russland sich nicht auf eine Waffen-Ruhe einlässt.

Seine Position ist ein schwieriger Balance-Akt: Er muss zeigen, dass er reden will, damit er nicht als derjenige dasteht, der Frieden verhindert. In diese Falle will er offenbar nicht nochmal geraten. Das deuten Hinweise auf frühere Erlebnisse mit der US-Regierung an. Gleichzeitig muss er die Unabhängigkeit und das eigene Land der Ukraine verteidigen. Und er muss die Hilfe von anderen Ländern behalten. Das ist besonders schwierig, weil man nicht weiß, was die USA in Zukunft machen werden. Und weil das US-Verteidigungs-Ministerium (Pentagon) keine Informationen über die neuesten Waffen-Lieferungen gibt.

Putins lange Pläne: Will er nur Zeit gewinnen?

Die Texte lassen kaum Zweifel daran, dass Russland langfristige Pläne hat, die weit über die Ukraine hinausgehen. Es geht darum, dass Russland wieder sehr mächtig auf der Welt wird. Es will die Sicherheit in Europa neu ordnen und dafür sorgen, dass die USA weniger Macht haben. Die Forderung, die „Haupt-Gründe der Krise“ zu lösen, zielt darauf ab: Die Ukraine soll so wenig wie möglich selbst bestimmen dürfen, und die NATO soll sich zurückziehen. Andrea Kendall-Taylor, eine frühere Mitarbeiterin eines Geheim-Dienstes, sagt: Putin will die Regeln, die nach dem Ende des Kalten Krieges gemacht wurden, neu verhandeln. Er will Russlands globale Macht wiederherstellen. Das sieht er als ein Spiel, bei dem Russland gewinnt, wenn die USA verlieren.

Vor diesem Hintergrund scheint es möglich, dass Putin die Gespräche mit Trump als Trick benutzt. Er könnte versuchen, Zeit zu gewinnen. Er könnte versuchen, die westlichen Länder zu spalten und auszunutzen, dass die Menschen im Westen kriegsmüde sind. Oder er könnte darauf hoffen, dass die USA der Ukraine irgendwann nicht mehr helfen. Dass russische Vertreter in Istanbul sehr viel fordern und damit drohen, „ewig“ weiterzukämpfen und mehr Land einzunehmen, unterstützt diese Erklärung. Putin scheint zufrieden mit den bisherigen Gesprächen mit Trump zu sein. Denn er kann seine Meinung wiederholen, ohne selbst nachzugeben oder Nachteile zu haben. Er spielt auf Zeit, während die Angriffe auf die Ukraine ohne Pause weitergehen.

Das Theater der Politik: Freundliche Worte, harte Realität

Dass Trump und Putin betonen, wie gut sie sich persönlich verstehen – sie sollen sich beim Vornamen genannt und kaum aufgelegt haben wollen – steht im Gegensatz zu den echten Problemen, bei denen es keine Lösung gibt. Man bekommt den Eindruck: Diese „ausgezeichnete Stimmung“ sagt wenig darüber, ob man sich bei wichtigen Fragen wirklich näher gekommen ist. Trump glaubt, er kann mit seiner persönlichen Art und seiner Verhandlungs-Kunst alles regeln. Aber er trifft auf einen erfahrenen Putin, der klug plant und diese Situation vielleicht für sich nutzen könnte.

Auch die Gründe aus der Politik im eigenen Land spielen eine wichtige Rolle. Trump steht unter Druck, sein Wahl-Versprechen zu halten, den Krieg schnell zu beenden. Sein Ärger über beide Seiten im Krieg und seine Drohung, sich zurückzuziehen, wenn es keinen Erfolg gibt, könnten seine Position bei den Gesprächen schlechter machen. Für Putin dagegen, dessen Macht in Russland fest zu sein scheint, geht es darum, die „Ursachen der Krise“ zu beseitigen und Russlands Macht zu festigen. Die Aussicht auf zukünftige Geschäfte mit den USA, die Trump erwähnt, mag für Putin ein guter Neben-Effekt sein. Aber sie wird seine wichtigsten Pläne kaum ändern. Außerdem passt das nicht zu den Strafen, die Europa gegen Russland verhängt hat.

Die Vorschläge für Orte, an denen man verhandeln könnte, wie der Vatikan, die Türkei oder die Schweiz, sind am Ende nicht so wichtig, solange man sich bei den Haupt-Sachen nicht einigt. Die Ukraine und die europäischen Länder glauben Trumps guten Nachrichten nicht wirklich. Die europäischen Teilnehmer der Gespräche mit Trump haben angekündigt, den Druck auf Russland durch Strafen erhöhen zu wollen. Das ist ein klarer Unterschied zu Trump, der sich Russland nähert.

Fazit: Mehr Fragen als Antworten – Ist Frieden möglich?

Zusammenfassend kann man sagen: Die aktuellen Versuche in der Politik, besonders das letzte Telefon-Gespräch zwischen Trump und Putin, werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten geben. Die guten Nachrichten aus Washington stehen im starken Kontrast zur harten Haltung von Moskau und den großen Sorgen in Kiew und den europäischen Haupt-Städten. Es besteht die große Gefahr, dass die Gespräche eher eine politische Show sind. Sie könnten den Politikern für ihre eigenen Ziele im Land nützen, anstatt wirklich zu helfen, einen fairen Frieden für die Ukraine zu finden, der lange hält. Solange Putin nicht bereit ist, echte Kompromisse zu machen, und seine großen Pläne wichtiger sind als ein schnelles Ende des Leids in der Ukraine – und solange die USA unter Trump keinen klaren Plan haben, der mit den Partner-Ländern abgestimmt ist und von echtem Druck unterstützt wird – bleibt der Frieden in der Ukraine ein fernes und vielleicht falsches Ziel. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob im Geheimen vielleicht mehr Gutes passiert, als man durch die widersprüchlichen Nachrichten in der Öffentlichkeit vermuten kann. Oder ob die Welt nur wieder eine Politik-Show erlebt, bei der die Ukraine am meisten leiden muss.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/frieden-als-trugbild-trumps-heikler-tanz-mit-putin-und-die-verunsicherte-ukraine/

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