Starbase, Texas: Elon Musk will zu den Sternen – und mehr Macht auf der Erde

In Texas, einem Bundes-Staat der USA, gibt es einen neuen Ort. Die Menschen dort haben mit vielen Stimmen entschieden: Ihr kleiner Land-Teil soll eine eigene Stadt werden. Die Stadt heißt Starbase. Das klingt nach einer normalen Entscheidung von Bürgerinnen und Bürgern. Aber wenn man genauer hinschaut, sieht man: Ein Mann und seine Firma haben das Projekt bestimmt. Dieser Mann ist Elon Musk. Seine Firma heißt SpaceX. Die Gründung von Starbase ist mehr als nur ein neuer Name auf einer Karte. Sie zeigt, wie viel Macht eine Firma haben kann. Und wie Politik und große Pläne mit dem Leben der Menschen vor Ort zusammenstoßen. SpaceX ist eine Firma, die große Pläne hat. Aber manche Leute sehen die Firma auch kritisch.  

Mehr Freiheit und Kontrolle: Warum Starbase eine Stadt wurde

Warum wollte SpaceX eine eigene Stadt? Der Haupt-Grund scheint zu sein: Kontrolle. SpaceX baut dort riesige Raum-Schiffe. Diese Raum-Schiffe sollen Menschen zum Mars bringen. Aber SpaceX hatte Probleme mit der normalen Verwaltung. Ein Amt im Bezirk Cameron County hat zum Beispiel verboten, dass SpaceX mehr Häuser für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter baut. Das hat SpaceX nicht gefallen. Die Firma will schnell arbeiten und selbst entscheiden. Als eigene Stadt hat Starbase jetzt viel mehr Rechte. Die Stadt kann selbst über Bau-Projekte entscheiden. Genehmigungen gehen vielleicht schneller. Hindernisse durch Ämter können umgangen werden. Eine Managerin von Starbase hat gesagt: Die Stadt braucht eine bessere Ausstattung, damit die Leute dort gut leben können und mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen. Die neue Stadt darf auch Steuern nehmen und eigene Gesetze machen. Die Menschen, die die Stadt jetzt führen, arbeiten alle bei SpaceX. Der Bürger-Meister ist ein Chef von SpaceX. Es ist so, als hätte SpaceX seine eigene Behörde für Genehmigungen gegründet.  

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Wie früher? Ist Starbase eine Firmen-Stadt?

Die Situation in Starbase erinnert an frühere Zeiten. Damals gab es oft Firmen-Städte. In einer Firmen-Stadt gehörte fast alles einer einzigen Firma. Die Firma war der Arbeit-Geber. Ihr gehörten die Häuser. Sie lieferte Strom und Wasser. Und sie bestimmte fast wie ein Staat. Bei der Abstimmung über die Gründung von Starbase waren fast nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SpaceX und ihre Familien dabei. Sie leben auf dem etwa 3,75 Quadrat-Kilometer großen Gebiet. Von den ungefähr 283 Menschen, die wählen durften, wohnten viele erst kurz dort. Viele hatten sich erst 2024 oder später angemeldet. Viele waren junge Männer um die 27 Jahre alt. Sie hatten oft noch nie vorher gewählt. Über drei Viertel der Wahl-Berechtigten haben mitgemacht. Das ist sehr viel für eine Gruppe, die sich sonst wenig für Politik interessiert. Das zeigt: Jemand hat sie stark zum Wählen aufgefordert. SpaceX sagt: Wir wollen eine bessere Gemeinschaft für die Bewohnerinnen und Bewohner schaffen. Trotzdem fragen sich viele: Wie unabhängig sind die Menschen dort wirklich? Der Arbeit-Geber ist gleichzeitig die Stadt-Verwaltung. Er entscheidet über Wohnungen und wichtige Dinge wie Wasser. Im Moment muss Wasser noch mit Last-Wagen gebracht werden. Es gibt aber Pläne für einen Anschluss an die Wasser-Versorgung. Wenn eine Firma so viel Macht über das Leben ihrer Angestellten hat, ist das schwierig. Es ist nicht gut für eine vielfältige Demokratie, wenn das Leben von fast allen Menschen von einer einzigen Firma abhängt.

Große Pläne treffen auf Natur und alte Heimat

Der Weltraum-Bahnhof und die Stadt Starbase entstehen nicht irgendwo. Sie sind in einer empfindlichen Umgebung. Das Gebiet heißt Boca Chica. Früher war es dort sehr ruhig. Rentnerinnen und Rentner, Fischerinnen und Fischer und Vogel-Beobachterinnen und -Beobachter kamen dorthin. Es ist ein Natur-Schutz-Gebiet und wichtig für die Umwelt. Für die Ureinwohner vom Stamm der Carrizo/Comecrudo ist das Land heilig. Seit SpaceX da ist, hat sich alles stark verändert. Menschen, die die Wirt-Schaft fördern wollen, freuen sich. Sie sagen: SpaceX bringt Milliarden von Dollar und tausende Arbeits-Plätze in die Region. Die Region ist eine der ärmsten in den USA. Es entstehen neue Restaurants und Bars. Die Grund-Stücks-Preise steigen. Aber es gibt auch Kritik. Umweltschützerinnen und Umweltschützer sowie Schriftstellerinnen und Schriftsteller sagen: SpaceX bedeutet nicht Fortschritt, sondern Zerstörung. Sie fühlen sich wie in einer Kolonie, wo Fremde das Land übernehmen. Sie beklagen Umwelt-Verschmutzung durch Treib-Stoff und Trümmer-Teile nach Raketen-Tests. Der Lärm vertreibt Zug-Vögel. Manchmal bebt die Erde wie bei einem Erd-Beben. Und die neue Technik ist gefährlich. Ein großer Streit-Punkt ist der öffentliche Strand Boca Chica Beach. Er wird für Raketen-Starts oft gesperrt. Das ärgert Anwohnerinnen, Anwohner und Umwelt-Schützerinnen sowie -Schützer. Politikerinnen und Politiker, die SpaceX unterstützen, wollten der Stadt Starbase sogar das alleinige Recht geben, den Strand zu sperren. Wer dagegen ist, sollte härter bestraft werden, sogar mit Gefängnis. Dieser Versuch ist erstmal gescheitert. Aber er zeigt den Kampf um die Kontrolle. Kritikerinnen und Kritiker sagen: Die Gründung der Stadt Starbase ist ein weiterer Schritt, um Widerstand vor Ort klein zu halten. Und um Umwelt-Auflagen leichter zu umgehen. SpaceX sagt aber, dass sie die Umwelt schützen wollen.  

Elon Musk: Der Mann hinter Starbase

Hinter all dem steht Elon Musk. Sein großer Plan ist: Menschen sollen auf mehreren Planeten leben. Süd-Texas soll das „Tor zum Mars“ werden. Das ist die Haupt-Idee für Starbase. Aber nicht nur seine Pläne, auch seine Art und seine politischen Spiele prägen das Projekt. Er handelt oft schnell und ohne lange zu überlegen. Er nennt Straßen nach Internet-Witzen. Er lässt riesige Statuen von sich selbst aufstellen. Er hat gute Verbindungen zu Politikerinnen und Politikern, die eher rechts sind. Viele seiner Firmen-Zentralen sind jetzt in Texas, zum Beispiel Tesla, SpaceX und X (früher Twitter). Manche sagen: Er ist aus Kalifornien weggegangen, weil ihm die Politik dort zu links war. Seine Unterstützung für Donald Trump und seine angebliche Rolle als Berater bei Staats-Ausgaben geben ihm viel Einfluss. Diesen Einfluss nutzt er auch in Texas. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, findet die Pläne für Starbase toll. Politikerinnen und Politiker versuchen, Gesetze zu machen, die SpaceX helfen. Elon Musk ist einer der reichsten Menschen der Welt. Er nutzt sein Geld und seine politische Macht, um seine Ziele zu erreichen. Kritikerinnen und Kritiker werfen ihm vor: Er setzt sich über demokratische Regeln und die Sorgen der Menschen vor Ort hinweg. Er benimmt sich wie ein Tyrann oder ein Kolonisator, der fremdes Land erobert. Die Gründung von Starbase wirkt auch wie ein Versuch, einen Ort zu schaffen, der möglichst nach seinen Regeln funktioniert.  

Was Starbase für uns alle bedeutet

Die Entstehung von Starbase in Texas ist mehr als nur eine seltsame Geschichte von einem Ort. Sie zeigt wichtige Fragen, die es auf der ganzen Welt gibt: Wie viel Macht haben riesige Technik-Firmen? Wie passen private Geld-Interessen und das Wohl der Allgemeinheit zusammen? Wo sind die Grenzen für Wachstum? Was ist der Preis für den Fortschritt? Es gibt viele verschiedene Meinungen zu Starbase. Die Angestellten und die Menschen, die die Wirt-Schaft fördern, sind begeistert. Umwelt-Schützerinnen und -Schützer und die Menschen, die schon lange dort leben, machen sich Sorgen. Die Medien berichten mal sachlich, mal kritisch. Der große Traum von der Besiedlung des Mars ist eine starke Geschichte. Diese Geschichte soll vielleicht Entscheidungen über Land, Natur und Streitigkeiten vor Ort gut erscheinen lassen. Starbase ist ein Beispiel für einen Trend: Reiche Leute und Firmen mit viel politischem Einfluss schaffen sich eigene Bereiche. Dort gelten dann vielleicht weniger Regeln und es gibt weniger demokratische Kontrolle. Für manche ist das ein Traum, der wahr wird. Für andere ist es ein Alp-Traum. Wie sich diese Firmen-Stadt entwickeln wird, ist noch unklar. Ob andere dieses Modell nachmachen werden, weiß man auch nicht. Aber sicher ist: Der Griff nach den Sternen hat auf der Erde schon viel verändert. Und er wirft wichtige Fragen über unsere Zukunft auf.

Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/starbase-texas-elon-musks-griff-nach-den-sternen-und-nach-der-macht-am-boden/

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