
Streit um Wahrheit und Transparenz bei Amazon
Die Politik von Präsident Donald Trump sorgt weiter für viel Streit. Besonders seine Zoll-Politik hat große Folgen. Zölle sind extra Steuern auf Waren, die aus anderen Ländern in die USA kommen. Präsident Trump hat hohe Zölle vor allem für Waren aus China eingeführt. Das verändert den Handel auf der ganzen Welt. Ein aktuelles Beispiel zeigt das deutlich: der große Online-Händler Amazon.
Amazon hatte für kurze Zeit intern überlegt: Sollen wir unseren Kundinnen und Kunden offen zeigen, wie viel die Zölle die Produkte teurer machen? Allein diese Überlegung hat zu einer sehr heftigen Reaktion von der Regierung von Präsident Trump geführt. Die Regierung nannte die Idee einen „feindlichen Akt“. Das ist ein starkes Wort. Es zeigt vielleicht: Die Regierung ist nervös wegen der echten Folgen ihrer Zoll-Politik. Während die Regierung von Erfolgen spricht, kämpfen viele Händlerinnen und Händler – auf Plattformen wie Amazon – ums Überleben. Es wird heftig gestritten, wer am Ende die Kosten für die Zölle wirklich trägt.
Online-Händlerinnen und Händler in Not
Die hohen Zölle treffen besonders den Handel im Internet hart. Tausende kleine und mittlere Firmen verkaufen ihre Waren über die Plattform von Amazon. Für viele dieser Firmen sind die Zölle eine große Gefahr für ihre Existenz. Die Zölle werden oft plötzlich angekündigt und sind manchmal extrem hoch – über 100 Prozent mehr als der eigentliche Preis. Das bringt die Firmen in große Schwierigkeiten. Zum Beispiel amerikanische Händlerinnen und Händler, die Party-Artikel oder Küchen-Helfer aus Asien kaufen und in den USA verkaufen. Ihre Kosten explodieren. Sie können kaum noch für die Zukunft planen, weil sie nicht wissen, welche Zölle als Nächstes kommen.
Schwierige Suche nach anderen Lösungen
Für die Händlerinnen und Händler ist es sehr schwer, andere Lösungen zu finden. Viele Produkte, die sie aus China oder anderen Ländern in Asien beziehen, kann man nicht einfach in den USA herstellen lassen. Oft fehlen dafür die Fabriken oder das nötige Wissen. Oder die Herstellung in den USA wäre viel zu teuer. Das gilt für viele Produkte, von Elektro-Geräten bis zu speziellen Konsum-Gütern. Der Spruch der Regierung „Kauft amerikanische Produkte!“ („Buy American“) hilft da oft nicht weiter, weil es die Produkte aus amerikanischer Herstellung gar nicht gibt oder sie viel teurer sind. Die Händlerinnen und Händler haben dann nur wenige Möglichkeiten: Sie können die Preise erhöhen – dann kaufen aber vielleicht weniger Kundinnen und Kunden. Oder sie müssen aufhören, bestimmte Produkte zu verkaufen. Weil die Politik so unberechenbar ist, wird jede langfristige Planung zum Risiko.
Auch chinesische Händlerinnen und Händler ziehen sich zurück
Die Zölle treffen aber nicht nur amerikanische Firmen. Auch die Verkäuferinnen und Verkäufer aus China, die ihre Waren über Amazon in den USA anbieten, haben große Probleme. Ein sehr großer Teil aller Händlerinnen und Händler auf Amazon kommt aus China. Wegen der hohen Zölle verkaufen viele von ihnen jetzt nicht mehr in den USA. Sie versuchen, ihre Waren stattdessen in Europa oder anderen Teilen Asiens zu verkaufen. Aber kein anderer Markt auf der Welt ist so groß und hat so viele kauf-kräftige Kundinnen und Kunden wie die USA. Das bedeutet: Der Konkurrenz-Kampf in den anderen Märkten wird härter, und die Händlerinnen und Händler verdienen dort weniger Geld.
Folgen für Transport und Arbeits-Plätze in den USA
Die Probleme gehen noch weiter. Weil weniger Waren von Asien in die USA gebracht werden, haben auch die Transport-Firmen weniger zu tun. Der große amerikanische Paket-Dienst UPS hat deshalb angekündigt, dass er 20.000 Arbeits-Plätze abbauen muss. UPS sagt: Ein wichtiger Grund dafür ist, dass der Groß-Kunde Amazon viel weniger Sendungen aus Asien hat als früher. Das ist eine direkte Folge der Zoll-Politik. Das Beispiel zeigt: Die Zölle gefährden auch Arbeits-Plätze in den USA. Das ist überraschend, denn die Regierung von Präsident Trump sagt ja eigentlich, dass sie mit den Zöllen amerikanische Arbeits-Plätze schützen will.
Wahrheit als „feindlicher Akt“? Der Streit um Amazon
In dieser schwierigen Situation kam es zu dem Vorfall mit Amazon. Amazon hat intern kurz überlegt, ob sie die Kosten für die Zölle auf ihrer Internet-Seite extra anzeigen sollen. So könnten Kundinnen und Kunden sehen, warum ein Produkt teurer geworden ist. Amazon hat aber sehr schnell klargestellt: Das war nur eine interne Überlegung, sie haben das nicht vor und werden es nicht tun. Trotzdem hat die Regierung von Präsident Trump extrem wütend auf diese Überlegung reagiert. Eine Sprecherin des Präsidenten hat gesagt: Schon die Idee sei ein „feindlicher und politischer Akt“. Sie machte auch seltsame Vergleiche mit der Vergangenheit und warf Amazon sogar vor, China zu helfen.
Warum die Wut der Regierung?
Warum hat die Regierung so heftig reagiert, obwohl Amazon die Idee gar nicht umgesetzt hat? Viele Beobachterinnen und Beobachter vermuten: Die Regierung weiß ganz genau, dass die Zölle bei den amerikanischen Bürgerinnen und Bürgern unbeliebt sind. Und sie weiß auch, dass am Ende meistens die amerikanischen Kundinnen und Kunden die höheren Preise zahlen – nicht die Firmen in China, wie die Regierung oft behauptet. Wenn ein großer Konzern wie Amazon diese Zoll-Kosten offen zeigen würde, dann würden Millionen Menschen diese unangenehme Wahrheit sehen. Das würde die Geschichte, die die Regierung erzählt, kaputt machen. Fach-Leute sagen: Kosten klar auszuweisen, ist für Firmen eigentlich ganz normal. Es ist keine politische Aktion, sondern oft notwendig, um Preis-Erhöhungen zu erklären und die eigene Marke zu schützen.
Ein Klima der Einschüchterung
Der Vorfall mit Amazon zeigt nach Meinung von Kritikerinnen und Kritikern: Es herrscht ein Klima der Angst und der Einschüchterung für Firmen in den USA. Chefs von anderen großen Unternehmen berichten (oft anonym): Sie haben Angst, von der Regierung bestraft zu werden, wenn sie etwas Kritisches sagen oder zu offen sind mit Informationen. Man nennt dieses Phänomen „getting harvarded“. Aus Angst vor Nachteilen (zum Beispiel strengere Kontrollen oder öffentliche Angriffe) schweigen Firmen vielleicht lieber – selbst dann, wenn ihre Kundinnen und Kunden ein Recht auf bestimmte Informationen hätten. Es wurde auch bekannt, dass Präsident Trump persönlich bei Jeff Bezos (dem Gründer von Amazon) angerufen hat, nachdem die (falsche) Nachricht über die geplante Preis-Anzeige aufkam. Das zeigt, wie direkter Druck ausgeübt wird. Diese Entwicklung wirft ernste Fragen auf: Wie steht es um die Meinungs-Freiheit und die Freiheit der Wirtschaft unter dieser Regierung?
Regierungs-Erzählung gegen Wirtschafts-Realität
Gleichzeitig versucht die Regierung von Präsident Trump, ein positives Bild der Wirtschaft zu malen. Sie spricht über angebliche Erfolge bei der Bekämpfung der Inflation oder über weniger staatliche Regeln für Firmen. Sie verspricht zukünftige Steuer-Senkungen. Aber viele Finanz-Expertinnen und -Experten sind skeptisch. Sie sagen: Es gibt weiterhin viele offene Fragen und große Unsicherheit, besonders im Handels-Streit mit China. Der Unterschied zwischen der politischen Darstellung der Regierung und der wirtschaftlichen Realität scheint sehr groß zu sein.
Fazit: Die Kosten des Zoll-Krieges
Der Streit um die Zölle im Online-Handel zeigt, wie schädlich eine unberechenbare und aggressive Handels-Politik sein kann. Sie schadet nicht nur Firmen im Ausland. Sie trifft vor allem auch viele kleine und mittlere Unternehmen im eigenen Land. Sie macht langfristige Planung fast unmöglich. Sie treibt die Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Höhe. Und sie verursacht Schäden in anderen Bereichen, wie bei den Transport-Firmen und ihren Arbeits-Plätzen. Der Versuch der Regierung, diese negativen Folgen zu verschleiern und Kritiker durch Druck und harte Worte zum Schweigen zu bringen, mag vielleicht kurzfristig die gewünschte Geschichte stützen. Aber auf lange Sicht beschädigt ein solches Verhalten das Vertrauen in die Politik und in eine ehrliche öffentliche Debatte, die auf Fakten beruht. Die Wahrheit über die hohen Kosten von Trumps Zoll-Krieg lässt sich auf Dauer nicht einfach als „feindlicher Akt“ abtun. Quellen und ähnliche Inhalte
Info aus ‚Politik Leicht Gemacht‘: Dieser Beitrag ist in Einfacher Sprache verfasst. Das bedeutet: Kürzere Sätze und einfache Wörter helfen beim Verstehen. Den ausführlichen Original-Artikel in Standard-Sprache finden Sie hier: https://letterkasten.de/trumps-zollkrieg-wenn-die-wahrheit-zum-feindlichen-akt-wird/